Sind Fastbacks die neuen Sportwagen?
Es ist selten, ein neues Auto zugleich mit den Attributen „heiß“ und „kalt“ titulieren zu können. Doch wenn dies wirklich mal auf ein Fahrzeug zutrifft, dann sicher auf die Studie AMG GT Concept. Ihre speziell beschichtete rote Außenfarbe lässt den Wagen wie flüssiges Metall oder fließende Lava erscheinen. Richtig zum Schwitzen bringt den Betrachter dann spätestens die Leistung des Hybrid-Antriebs: Der 4,0 Liter große Bi-Turbo-V8-Benziner und die ihn unterstützende E-Maschine schicken gemeinsam 600 kW (815 PS) auf die Straße. Der Allradantrieb ist voll variabel, wobei der Elektromotor seine Kraft immer direkt auf die Hinterachse schickt und so als Booster fungiert. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h soll unter drei Sekunden abgehakt sein – wer heute als Supercar-Bauer etwas auf sich hält, will halt eine „Zwei“ vor dem Komma stehen haben. Das alles verpackt hat Daimler-Design-Supremo Gorden Wagener in einer sehr eleganten Fastback-Karosse mit Anklängen an klassische Shooting Brakes. Ferrari FF, Audi RS6 und zuletzt der Porsche Panamera Sport Turismo haben dieses Genre ja wieder ins Gespräch gebracht – und es wird nun vom AMG GT Concept wieder aufgegriffen.
Ob die viertürige Coupé-Limousine in Serie geht, bleibt zunächst offen, doch stehen die Chancen offenbar gut. Nur die Front sei noch nicht ganz crashkonform, ist zu hören. Und der zentrale Auspuff am Heck dürfte auch noch verschwinden. Der Preis jedenfalls wäre sicherlich sechsstellig. Unabhängig davon dient die Studie aber schon jetzt als ein Designvorbote, der neben stilistischen Elementen auch die Möglichkeiten des neuen Elektrobaukastens EQ+ von Daimler demonstriert. Dazu kommen neue und sehr flache Scheinwerfer. Dank „Nano active fibre“-Technologie erzeugt eine freigestaltete Lichtschnur eine neue Signatur innerhalb der Lampen.
Fotos: Mercedes-Benz