Die 1955 der NATO beigetretenen Bundeswehr suchte einen leichten, robusten und vielseitigen sowie zugleich preiswerten Geländewagen mit Allradantrieb. Für das Porsche-Konstruktionsbüro, das sich neben Goliath und DKW um den Auftrag bemühte, war das keine ganz neue Aufgabe, handelte es sich doch um ein Fahrzeug ähnlich des VW-Kübelwagens Typ 82 aus dem Krieg. Das Projekt 597 griff motorisch auf gedrosselte Versionen des luftgekühlten 356-Motors zurück; das Frontdifferenzial konnte deaktiviert und die Bodenfreiheit vergrößert werden. Der auch als „Jagdwagen“ bekannte Wagen konnte mit seinen 50 PS Steigungen von über 60 Prozent bewältigen und hatte eine hohe Ladekapazität. Bei einem Leergewicht von 1090 Kilo erreichte diese moderne Version des Kübels eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. 

Am Ende machte aber der einfachere und preiswertere DKW Munga das Rennen. Und ohne die Armeebestellung rechnete sich für Porsche auch keine Produktion für zivile Kunden, die damit zum Angeln oder zur Jagd fahren konnten. So entstanden summa summarum nur 71 Exemplare, fast alle wurden Porsche-intern genutzt, nur wenige verkauft.

Das Exemplar, das Sie hier sehen ist ein Prototyp – mit aufklappbarem Verdeck, um der Sonne zu trotzen und einem Spaten zum Bau der perfekten Strandburg. So viel „fun in the sun“ und die Seltenheit des Jagdwagens haben jedoch ihren Preis – 2016 erzielte ein solches Exemplar, schon ein Serienmodell, bei einer Auktion 330.000 Dollar. Daher rechnen wir für diesen ultraseltenen Prototypen bei RM Sotheby’s Monterey 2022 Auktion vom 18. bis 20. August 2020 mit einem noch höheren Erlös.