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Bei dieser Rallye auf Sardinien waren nur weiße Sportwagen erlaubt

Bei dieser Rallye auf Sardinien waren nur weiße Sportwagen erlaubt

Eigentlich ist die Costa Smeralda im Norden Sardiniens für die smaragdähnliche Farbe des Mittelmeers berühmt. Beim Fuori Concorso Sardinia on the Road bahnte sich nun eine schneeweiße Sportwagenschlange ihren Weg durch die Wildnis – und sogar das Wetter spielte mit.

Schon im Februar 2020, nur wenige Tage bevor sich die Welt in den ersten Lockdown verabschiedete, hatte man beim ersten Fuori Concorso on the Road einen Konvoi weißer Sammlerautos bestaunen können, der sich seinen Weg durch die kalifornische Wüste bahnte. Im Oktober führte das Fuori Concorso-Team dann ein Aufgebot turbogeladener Supersportwagen durch den Norden Italiens. Am vergangenen Wochenende fand nun die neueste Ausgabe der ungewöhnlichen Straßenrallye-Reihe statt – dieses Mal auf den Landstraßen Sardiniens. Und wieder einmal waren nur blütenweiße Sportwagen erlaubt.  

Der kreative Kopf hinter den thematisch kuratierten Fuori Concorso Events und Rallyes ist Guglielmo Miani – Präsident der italienischen Modemarke Larusmiani und Automobilenthusiast mit äußerst eklektischem Geschmack. Während der die Wintermonate in seiner Villa an der Costa Smeralda verbrachte, erkundete er am Steuer seines Porsche 993 Turbo die Landstraßen der Insel – und entdeckte dabei nicht nur traumhafte Kurven durch unberührte Küsten- und Berglandschaften, sondern auch einige ganz besondere Orte, die den meisten Sardinienbesuchern sonst verborgen bleiben. 

Und so konnte man in Italien in der vergangenen Woche einige außergewöhnliche Sportwagen bewundern, die ihrem Ziel auf Sardinien entgegenstrebten. Unter den Autos fanden sich zahlreiche außergewöhnliche Porsche: Neben dem weiß-roten Turbo aus dem Larusmiani-Stall gab es auch einen Porsche 930 Turbo, den Christian M. Hembry von Messina Classics auf die Insel pilotiert hatte, sowie zwei 997 – einen GT3 RS und einen GT2 RS – und als Star der Show einen 993 GT2. Edo Schön von Rosso Corsa in Mailand war strandesgemäß mit einem crèmefarbenen Ferrari 400i angereist, während das Team von der Sportgarage Nürnberg der aktuellen Freude an 1990er-Jahre-Maseratis mit einem weißen Shamal nachkam. Der große Hingucker war jedoch sicherlich Christoph Zitzmann, der der Spiaggia Capriccioli die berühmte Szene aus dem James-Bond-Klassiker “The Spy Who Loved Me” neu inszenierte – statt des wassertauglichen Lotus Esprit nutze er seinen weißer Bugatti Veyron als Strandflitzer. 

Als Basislager diente den Teilnehmern das Petra Segreta Resort, ein elegantes Fünf-Sterne-Hotel in den wilden Bergen von San Pantaleo mit Blick auf die Costa Smeralda. Von dort ging es nach einem Abstecher ans Meer hinauf zum Monte Limbara, einer ehemaligen NATO- und US Air Force Base. Und tatsächlich wurden die weißen Supersportler auf dem Weg durch dichte Kiefernwälder in Richtung Gipfel tatsächlich von dichtem Schneetreiben begrüßt. Weißer als in diesem Moment hätte der Fuori Concorso Sardinia on the Road tatsächlich nicht werden können.

Am zweiten Tag führte die Rallye nach einem Ausflug ins alte Silberminendörfchen Argentiera zu einem der interessantesten Weingüter der Gallura-Region: Bei Vigne Surrau werden mit Vermentino, Cannonau, Carignano, Muristellu und Cabernet Sauvignon die typischen Traubensorten Sardiniens angebaut und zu Weltklasse-Weinen verarbeitet. Doch nicht nur die Weine selbst sind bemerkenswert, auch architektonisch sind das moderne Weingut und die Kellereien inmitten der wilden Granitlandschaften einen Besuch wert. 

Gestärkt und beschwingt machten sich die Teilnehmer von hier aus wieder auf den Weg in Richtung der Küste, die der Costa Smeralda ihren Namen gibt. Und tatsächlich zeigten sich Meer und Himmel in Stintino und Castelsardo zum Abschluss der Tour so Azurblau, wie man es sich nach einem langen Garagenwinter nur wünschen konnte. Alla salute auf diesen gelungenen Saisonauftakt und die nächsten Abenteuer mit Fuori Concorso on the Road.

Fotos: Andrea Luzardi © 2021