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Wieviele Millionen erzielt Artcurial für die 60 verlorenen Klassiker?

Wieviele Millionen erzielt Artcurial für die 60 verlorenen Klassiker?

Nach der zauberhaften Entdeckung der 60 verlorenen Klassiker auf dem Anwesen eines französischen Schlosses in Westfrankreich folgt nun der geschäftliche Teil. Anfang Februar soll die Baillon Collection bei Artcurials Auktion im Rahmen der Rétromobile versteigert werden – und Millionen einbringen.

Die teilweise stark verwitterten Klassiker, die am 6. Februar 2015 – dem Vortag der traditionellen Versteigerung von Artcurial bei der Rétromobile – zum Aufruf kommen, tragen so legendäre französische Namen wie Bugatti, Hispano-Suiza, Talbot-Lago, Panhard-Levassor, Delahaye oder Delage. Aber auch Ferrari und Maserati tauchen in der unglaublichen Liste der 60 gefundenen Schätze auf. Und zwei davon gehören zu den besser erhaltenen Relikten des Scheunenfundes.

Zwei herausragende Italiener mit Patina

Einer der beiden Italiener ist ein Ferrari 250 GT SWB California Spider von 1961  mit Chassis 2935, der einst Schauspieler Alian Delon gehört haben soll – und der unter einem Stapel gebündelter Magazine vielleicht das Klassiker-Foto des Jahres hervorbrachte. Der Delon-Ferrari erfreut sich, zumindest äußerlich betrachtet, einer attraktiv gereiften Patina und erhielt entsprechend ein sattes Estimate von 9,5 bis 12 Millionen Euro. Anderen, der Witterung stark ausgesetzten Preziosen – nehmen wir einmal das gestauchte Talbot Lago T26 Grand Sport Saoutchik Coupé, dessen Bild mittlerweile um die Welt gegangen sein dürfte – ist es da weniger gut ergangen. Daher ist es gut möglich, dass das Auktionsbuffet im Februar bei Artcurial eher von Kunstsammlern als von Automobilliebhabern gestürmt wird.

Der Langzeitparker neben dem Delon-Ferrari

Der zweite Italiener, ein Maserati A6G Gran Sport mit einer Karosserie von Frua, parkte jahrzehntelang direkt neben dem Ferrari 250 GT, diente den Bildern zufolge aber nicht als Zeitschriftenablage. Dem Lack kam das freizügige Dasein zwar nicht zugute, dennoch befindet sich der Wagen laut Artcurial in gutem Zustand. Von dem eleganten 1956er Frua-Coupé sollen nur drei Exemplare jemals entstanden sein, die Preiserwartungen liegen zwischen 800.000 bis 1,2 Millionen Euro.

Französische Karosserien von Million-Guiet bis Saoutchik

Die Motorcar-Experten von Arcurial, Matthieu Lamoure und Pierre Novikoff, haben in der Schatzkiste noch weitere, teilweise einmalige Karosserien aufgespürt: Etwa ein Talbot Lago T26 Saoutchik-Cabriolet aus dem ehemaligen Besitz des ägyptischen Königs Farouk, ein Hispano Suiza H6B Cabriolet von Millon-Guiet und ein Talbot Lago T26 Record Coupé, ebenfalls mit Saoutchik-Karosserie. In den nächsten Wochen und Monaten werden die 60 Klassiker geborgen und unter die Lupe genommen. Auf einen einmaligen Auktionskatalog und außergewöhnliche Geschichten hinter den einzelnen Preziosen darf man sich wohl jetzt schon freuen!

Fotos: Artcurial

Französische und italienische Klassiker mit und ohne Patina stehen im Classic Driver Markt zum Verkauf.