Fahrerorientiertes Innenleben
Es gibt viele Gründe, warum der McLaren F1 ein außergewöhnlicher Supersportler ist - nicht zuletzt die Tatsache, dass der „britische Ferarri“ das erste Serienauto der Welt aus Karbon-Verbundwerkstoff war. Von Anfang an stand der Fahrer im Mittelpunkt des Designprozesses. Der Bolide wurde komplett in Handarbeit im McLaren-Produktionszentrum im englischen Woking gefertigt, um den extremen Ansprüchen von McLaren-Guru Ron Dennis zu genügen. Das Interieur ließ keine Wünsche offen: Bequeme Recaro-Schalensitze, freistehende Mittelkonsolenkonstruktion und Materialien wie Karbon, Leder und Alcantara verwöhnten den Fahrer, aber kündigten gleichzeitig an, dass der Supersportwagen es ernst meinte. Und Klimaanlage, Satellitennavigation sowie ein CD-Wechsler waren auch nicht zu verachten. Ganz klar: Der McLaren fühlte sich auf einem Trip durch die Alpen genauso wohl, wie auf der Rennstrecke.
Power im Überfluss
In den Anfangstagen des Projekts waren Geschwindigkeit und Performance nicht die ausschlaggebenden Faktoren. Aber als Murray hörte, dass Paul Rosches neuer BMW V12 mit 627 PS ganze 75 PS mehr produzierte, als ursprünglich vorgesehen, waren die 16 Kilo Mehrgewicht des Triebwerks schnell vergessen. Seine erste Begegnung mit der Öffentlichkeit hatte der McLaren F1 während des 1992er F1-Grand Prixs im Sporting Club in Monaco. Die Reaktionen waren überwältigend. Die Preise für die Supersportwagen sind seit diesem Wochenende immer nur nach oben geklettert.
Persönliche Note
Der hier abgebildete McLaren F1 in „Dark Tangerine“ (Chassis 073) ist das 63. von insgesamt 72 produzierten Exemplaren - und ist eines von nur zwei Modellen, die mit dem 691 PS starken LM-Motor ausgerüstet wurden: Eine Sonderversion des GTR-Rennwagens von McLaren für die Straße, gebaut in Erinnerung an den Sieg in Le Mans 1995. Außerem verfügt der Supersportwagen über ein High-Downforce-Kit (mit zusätzlichen Lüftungsschlitzen über den vorderen Radläufen sowie einer Gurney Flap hinten), und weitere Extras wie schwarze Tachoscheiben (inklusive eingravierter Fahrgestellnummer) sowie geschmiedete Mehrspeichenräder aus dem Hause OZ. Und als ob das nicht schon genug wäre, hat Gordon Murray die Fahrerkabine handsigniert – sein Gütesiegel, wenn Sie so wollen. Nummer 073 wird von RM Sotheby’s als Bestandteil des Pinnacle Portfolio bei der großen Monterey-Auktion am 13. August 2015 aufgeboten – eine seltene Gelegenheit, diesen einzigartigen Supersportler zu erwerben.
Fotos: Darin Schnabel courtesy of RM Sotheby's © 2015.