Ende letzten Jahres tauchten in unserer Redaktion Bilder eines Porsches auf, den bis dato nicht einmal Google kannte. Sie erinnern sich vielleicht an den Porsche 911 HLS mit Klappdach. Der keilförmige Sportwagen war das Resultat eines Designauftrags für ein Rennsport-Coupé auf Basis eines rollenden 911er-Chassis. Das Miniatur-Modell für den Klappdach-Porsche entstand im Design-Center der Uni Aachen, der lebensgroße Prototyp wiederum in Würselen beim Karosseriebaubetrieb von Hans-Leo Senden – und nicht wie zunächst vermutet in der hauseigenen Karosserieabteilung der Fakultät. Senden hatte sich offensichtlich in seinem Meisterstück verewigt, was die etwas merkwürdige Modellbezeichnung erklärt.
Der verschollene Bruder
In diesen Tagen erreichten uns nun Fotos eines ganz ähnlichen Porsche – mit jedoch einem entscheidenden Unterschied: Das hier gezeigte Coupé besitzt nicht die Klappdach-Konstruktion, sondern herkömmliche Türen. Hat hier etwa jemand versucht, den Klappdach-Porsche zu kopieren und ist an der aufwändigen Cockpitkanzel gescheitert? Eher nein. In der Uni Aachen sollen Mitte der 1960er Jahre zwei Miniatur-Modelle entstanden sein, aus denen zwei ähnliche Prototypen hervorgingen. Der hier gezeigte Wagen basiert wohl ebenfalls auf einem 1965er Porsche 911 und wurde vermutlich bereits kurz nach seiner Fertigstellung in die Schweiz verkauft. Doch wo ist das Exemplar verblieben? Wurde die Studie vielleicht zurück in einen gewöhnlichen Porsche 911 verwandelt und die Sonder-Karosserie schlimmstenfalls verschrottet? Oder lebt der einmalige Porsche heute noch in der Schweiz, versteckt in einer Garage? Über sachdienliche Hinweise an die Emailadresse [email protected] würden wir uns freuen!