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Mit diesem Jaguar E-Type wartet beim Goodwood Revival die Pole Position auf Sie

Mit diesem Jaguar E-Type wartet beim Goodwood Revival die Pole Position auf Sie

Träumen Sie davon, beim glanzvollsten Rennen des historischen Motorsports, der RAC TT Celebration beim Goodwood Revival, zu starten? Nicht nur zählt dieser Jaguar E-Type zu den berühmtesten überhaupt, er ist mit seinem berühmten Kennzeichen „CUT 7“ auch ein Veteran des Rennens – damals wie heute.

Bei John Coombs war es „4 WPD“, für Peter Lumsden und Peter Sargent „49 FXN“ und Peter Sutcliffe fuhr „YVH 210“. Einige Autokennzeichen sind in die Legende des Jaguar E-Type eingewoben, aber keines hat wohl mehr Berühmtheit erlangt, als „CUT 7“: Das Fixed Head Coupé ein grau und blau Metallic, das dem einäugigen Kriegshelden Richard „Dick“ Protheroe gehörte und der damit 1962 mit großem Erfolg Rennen bestritt.

Als „Top Gun“-Pilot der RAF, der während des Zweiten Weltkrieges Teil der Bomber Command und später Testpilot der V-Bomber war, war Protheroe auch ein treuer Unterstützer der Marke Jaguar. Spätestens seit er während seiner Stationierung in Ägypten in 1952 seinen ersten XK120 kaufte und damit Rennen fuhr. Seine Freundschaft mit Gründer Sir William Lyons und seine Position als renommierter Jaguar-Händler sicherten Protheroe auch das vierte rechts lenkende E-Type Fixed Head Coupe, das 1961 vom Band rollte. 

Sofort wurde bei dem metallic-grauen Coupé eine ganze Reihe von Modifikationen umgesetzt wie beispielsweise der Einbau von für den D-Type spezifizierte Weitwinkelköpfe, Weber-Vergaser sowie optimierte Fahrwerks- und Bremssysteme. So wurde aus einem luxuriösen Grand Tourer für die Straße ein purer Rennwagen. Dann erhielt der E-Type noch einen in Königsblau lackierten Streifen auf der Nase in Erinnerung an den von Protheroe in den vierziger Jahren geliebten Bugatti Type 37: Hier wurde sein berühmtes Kennzeichen „CUT 7“ aufgemalt.

„CUT 7“ erwies sich als für den Motorsport geboren, denn Protheroe fuhr mit seinem selbst vorbereiteten Jaguar im Lauf der Saison 1962 fünf nationale Siege ein, darunter in Silverstone, Mallory Park und Crystal Palace, und sicherte sich die nationale Meisterschaft von „Autosport“ für Seriensportwagen in der Kategorie über drei Liter. Aber Protheroes überzeugendster Auftritt in dem Jahr war wohl im August die angesehene RAC Tourist Trophy in Goodwood. 

Die Startaufstellung an jenem glühend heißen Sommertag in West Sussex liest sich wie der Who´s Who der damaligen Motorsportszene: keine Geringeren als Jim Clark, John Surtees und Graham Hill in ihren vom Werk unterstützen machtvollen Ferrari 250 GTO und Aston Martin DB4GT Zagato. Eine bemerkenswert umsichtige Fahrt von Protheroe sorgte dafür, dass er und „CUT 7“ sehr überzeugend den insgesamt sechsten Platz errangen. Durch seine technische Expertise als Testpilot brachte Protheroe automatisch viel Verständnis für die Anforderungen eines Rennwagens mit. Wie wichtig dieser Hintergrund war, sieht man an seiner Leistung in Goodwood mit einem vergleichsweise langsamen Auto.

Am Ende des Jahres musste sich Protheroe dennoch eingestehen, dass sein Jaguar letztlich nicht schnell genug war und sich durch seinen Ursprung als für die Straße konzipiertes Fahrzeug als untauglich erwies. Das Kennzeichen „CUT 7“, das sich in das Gedächtnis so vieler Zuschauer eingebrannt hatte, wurde auf einen zweiten E-Type übertragen: Dieser war ein reinrassiger Rennwagen, der aus Teilen von Jaguars Ersatzteillager gebaut worden war – inklusive rennoptimiertem D-Type-Motor.

Leider erlebte der Rennwagen bei seinem allerersten Auftritt 1963 einen schweren Crash auf dem sehr nassen Kurs von Snetterton. „Ungefähr dreiviertel der Distanz hatte ich absolviert, da verlor ich bei 6.200 Umdrehungen und im obersten Gang dermaßen am Ende der Norwich-Geraden die Kontrolle,“ erinnert sich Protheroe 1964 in seiner kurzen und würzigen gerade einmal vier Seiten langen Autobiografie. „Nach drei Überschlägen landete ich auf der Innenseite der Strecke. Ich war ein wenig lädiert aber noch in einem Stück und konnte gerade noch sehen, wie die zwei folgenden Autos sich ebenfalls überschlugen.

Obwohl diese zweite Version von „CUT 7“ wieder komplett instandgesetzt wurde, konnte sich dieser E-Type nicht gegen die sich stetig weiter entwickelnden Rivalen durchsetzen. Dank seinem Einfluss im Jaguar-Werk sicherte sich Protheroe den Versuchs-E-Type „Low Drag Coupe“ – Chassis Nummer EC1001 – und damit bohrte sich die Nase mit dem berühmten Kennzeichen auch wieder als erste über die Ziellinie. Von diesem Kapitel berichten wir aber ein anderes Mal. Es ist eine Tragödie, aber Dick Protheroe sollte sich nie seinen großen sportlichen Traum erfüllen. Er verunglückte tödlich während eines Trainings ohne Zeitnahme in Oulton Park im Jahr 1966 am Steuer eines Ferrari 330P-Prototyp mit Heckmotor. Es war nur das zweite Mal, das einer seiner Rennwagen nicht das Jaguar-Emblem trug.

Aber zurück zum Protagonisten. Der ursprüngliche „CUT 7“ feierte seinen Schwanengesang bei den „Autosport“ Three Hours at Snetterton, wo Protheroe ein Klassensieg einfuhr. Nach einer Rückwandlung zu einem schnellen Straßenwagen wurde er zum Verkauf angeboten – die Annonce in der Zeitung pries ihn als „schnellsten und leichtesten FHC überhaupt.“ 

Eine Reihe von passionierten Jaguar-Enthusiasten nannten dieses Auto im Lauf der nächsten Dekaden ihr Eigen. Der letzte Besitzer ließ den E-Type sogar exakt nach den Spezifikationen Protheroes aus seiner Rennkarriere umbauen. Inklusive „CUT 7“-Kennzeichen. Die renommierten E-Type-Experten bei Valley Motorsport in Wrexham übernahmen diese Aufgabe und scheuten keine Kosten, um diesen Veteranen wieder rennbereit zu machen. Sie haben bestimmt schon mit großem Vergnügen erlebt, wie „CUT 7“ in den letzten sechs Jahren bei zahlreichen Veranstaltungen im historischen Motorsport einen wilden Tanz auf klassischen Rennstrecken aufführte. Auch beim Goodwood Revival, wo der Jaguar beim angesehenen RAC TT Celebration-Rennen regelmäßig sein Potenzial ausspielte.

„Das Kennzeichen „CUT 7“ spielt in der Geschichte des Jaguar E-Types eine wesentliche, sehr wichtige Rolle. Dieses Exemplar, das erste, das das diese berühmte Nummer trägt, ist genau das Auto mit dem Dick Protheroe 1962 in Goodwood war und sich im Feld der leistungsstarken Ferrari 250 GTO und Aston Martin Zagato als sechster insgesamt im RAC TT behaupten konnte“, betont Rory Henderson von Henderson Fellowes, dem Classic Driver-Händler, dem der Verkauf dieses enorm bedeutenden Jaguar anvertraut worden ist. „Es war diese goldene Epoche des Motorsports, als wagemutige Privatfahrer mit ihren selbst optimierten Rennwagen an den Start gingen und den Besten aus Maranello den Fehdehandschuh hinwarfen.“

Was diesen E-Type heute so begehrenswert macht, so Henderson, ist seine Teilnahmeberechtigung. „Jeder kennt doch „CUT 7“ – damit hat man sich automatisch für so viele Veranstaltungen qualifiziert. Egal ob Le Mans Classic, Modena Cento Ore oder das Goodwood Revival“, sagt er. “Die RAC TT ist das Rennen, bei dem alle Persönlichkeiten aus dem historischen Motorsport unbedingt dabei sein und vielleicht sogar gewinnen wollen. In den letzten zehn Jahren hat sich gezeigt, wie gut sich „CUT 7“ zu schlagen vermag. Das Auto bietet immer eine tolle Show und wird enorm bewundert.“

Es ist schon eine packende Erfahrung, in Goodwood an der Rennstrecke zu stehen und mit stockendem Atem zu erleben, wie sich junge und alte Motorsportasse in kostbaren Grand Tourer auf Teufel komm raus messen, um diese begehrteste Trophäe im historischen Motorsport zu gewinnen. Aber wie muss es erst sein, wenn man als Teilnehmer hinter der Windschutzscheibe hautnah die wilde Hatz erlebt? Keine Frage, mit „CUT 7“ sitzen Sie in Goodwood nicht nur in der Loge, sondern gleich in der ersten Reihe!

Fotos: Tim Scott für Henderson Fellowes © 2020 

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Henderson Fellowes. Sie finden diesen Jaguar E-Type FHC von 1961 – mit dem legendären Kennzeichen „CUT 7“ – zum Verkauf im Classic Driver Markt, zusammen mit dem kompletten Bestand von Henderson Fellowes.