Mit Auftrag von „ganz oben“ und der ihm ureigenen Innovationsfreude entwickelte Ferdinand Porsche in seinem Stuttgarter Konstruktionsbüro in den 30er-Jahren den späteren „Volkswagen“ - und damit den Urahn des nach 1945 als „Käfer“ legendär gewordenen VW für die Massen. Auch wenn das Unternehmen erst 1937 gegründet und mit dem Bau der Fabrik für den „KdF“-Wagen erst 1938 begonnen wurde, stellte Porsche in Stuttgart bereits lange vorher eine Reihe von Prototypen und Vorserienfahrzeugen her. Der nun neu in die Dauerausstellung des Hamburger Museums Prototyp aufgenommene Volkswagen 39 mit der Fahrgestellnummer 1-00003 entstand 1939 als erstes von insgesamt nur 14 Exemplaren bei Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen. Ursprünglich waren 50 Einheiten dieser Serie geplant, doch aufgrund des Kriegsbeginns entstanden nur 14 Fahrzeuge für den zivilen Einsatz. Wovon nur Chassis 1-00003 bis heute überlebt hat. Was dieses in jahrelanger Arbeit restaurierte Modell zusätzlich so interessant macht, ist sein Motor. Denn Porsche hatte es als Hochgeschwindigkeitsmodell und Versuchsfahrzeug für sich und seinen Sohn Ferry konzipiert. Daher saß im Heck statt des üblichen 23,5-PS-Boxers der ursprünglich für den „Berlin-Rom“-Wagen vorgesehene 32-PS-Motor. Der weltweit einzig noch existierende Vorkäfer-VW vom Typ 39 ist unter dem Motto „Als der Käfer noch ein Porsche war“ ab 21. Februar im Museum Prototyp in der Hamburger HafenCity zu bestaunen.
Foto: Staud Studios GmbH / Automuseum Prototyp