Als einer von nur 169 gebauten Aceca-Bristol wurde dieses spezielle Exemplar, das in den Werksbüchern als „Ex-Prototype Wide-Track Aceca” geführt wurde, als Versuchsfahrzeug für verschiedene technische Verbesserungen von Charles Hurlock, dem Mitbesitzer der Firma Thames Ditton geführt. Es unterscheidet sich von den anderen Aceca-Modellen durch die Fortschrittlichkeit von Querlenker und Gewindefahrwerk sowie der Zahnstangenlenkung und einem GKN-Differenzial - alles Komponenten, die Handling und Spurtreue optimieren sollen.
Auch das Design wurde entsprechend modifiziert mit dezent betonten Radhäusern und sportlichen Luftschlitzen an den Vorderflügeln. Doch besonders markant gerät der Unterschied zu den anderen Modellen im aufwändigen roten Interieur. Weil der Motor weiter vorne auf dem Chassis platziert werden konnte, ist dadurch der Innenraum großzügiger geworden, zugleich ist damit auch die Sitzposition für den Fahrer wesentlich komfortabler - gerade auch für großgewachsene Piloten. Finanzielle Einschränkungen führten aber dazu, dass die spezielle Ausstattung des Prototypen eben auf genau diesen Aceca beschränkt blieb. Und damit ist er wahrhaft einzigartig und auch geheimnisvoll.
Nachdem seine Aufgaben im Versuch abgeschlossen waren, zählte zu den späteren Besitzern des Aceca-Bristol unter anderem der verstorbene Sir Antony Richard Pilkington, der als passionierter Autosammler bekannt war. Dieser elegante und von Hand aufgebaute Grand Tourer „3 KPC” ist ein Unikat mit außerordentlicher Provenienz und Spezifikation und wird am 30. September bei der Les Grandes Heures Automobiles-Auktion von Aguttes in Montlhéry unter den Hammer kommen (geschätzt: 200.000 - 300.000 Euro).
Fotos: Aguttes