Die Geschichte der XJR-Rennprototypen beginnt im Jahr 1983 mit dem XJR-5, der im Auftrag von Jaguar beim amerikanischen Spezialisten Group 44 Racing für die IMSA Grand Touring Prototypes Serie gefertigt wurde. Nach einem erfolgreichen Start erhielt auch das im Tourenwagensport erfolgreiche britische Team von Tom Walkinshaw Racing die Lizenz, eine reinrassige Rennkatze zu produzieren. Mitte der Saison 1985 stand der Jaguar XJR-6 auf dem Asphalt und begann, als erster Prototyp unter der Regie von Tom Walkinshaw in den Weltmeisterschaftsrennen von WSCC und IMSA um den Titel zu kämpfen. Noch ahnte niemand, welche großen Erfolge die Nachfahren des britischen Rennwagens noch einfahren sollten.
1988 XJR-9
Am 8. März 2015 kommt bei RM Auctions in Amelia Island ein Jaguar XJR-9 zum Aufruf, der 1988 nach IMSA-Spezifikationen gebaut worden war. Dieser war nicht nur in diesem und dem nächsten Jahr äußerst erfolgreich – auch 1990 kam er, nun auf XJR-12-Spezifikationen aufgerüstet, erneut zum Einsatz und gewann die 24 Stunden von Daytona. Der V12-Rennwagen mit Chassisnummer 388 ist heute der letzte Art.
1989 XJR-10
Bisher war beim XJR-Projekt ein Serienzwölfzylinder zum Einsatz gekommen, doch 1989 entschied TWR, einen leichteren und moderneren V6 zu verwenden, mit dem man die neuen Regeln der WSCC und IMSA besser bedienen konnte. Ein solcher Jaguar XJR-10 mit Chassisnummer 389 steht derzeit beim britischen Händler Taylor & Crawley zum Verkauf. Der Wagen verhalf Jaguar in der Saison 1989 und 1990 zu einem zweiten Platz in der Markenwertung der IMSA-Meisterschaft.
1990 XJR-12
Der Jaguar Gruppe-C-Rennwagen mit verkleideten Radhäusern und Silk-Cut-Livrée gehört ohne Zweifel zu den berühmtesten Modellen der modernen Motorsportgeschichte. Nach einem kurzen Ausflug in die Welt der Sechszylinder zwangen neue Änderungen im Reglement den Rennstall TWR, wieder auf die großen V12 zu setzen, die bei Langstreckenrennen wie Daytona oder Le Mans sowieso die stabilere Alternative bildeten. Chassis 12-C-190, der ebenfalls von Taylor & Crawley angeboten wird, ist einer von nur zwei brandneuen XJR-12 von 1990 – alle anderen Exemplare waren modifizierte XJR-9. In Le Mans war der Wagen der schnellste Jaguar im Feld, fiel einige Stunden vor dem Ziel jedoch aus. Die Fahrer mussten mitansehen, wie ein baugleicher Jaguar den Gesamtsieg einfuhr. Nach einigen weiteren Einsätzen landete der XJR-12 im Museum von TWR. Tom Walkinshaw stellte den Rennbetrieb im Jahr 2003 ein – doch seine Rennwagen mit dem berühmten „Ground Effect“ werden die Geschichte von Jaguar noch lange Zeit bereichern.
Fotos: Tim Scott © RM Auctions (XJR-9) / Taylor & Crawley (XJR-10 and 12)
Video: RM Auctions