Autor Graham Greene wollte die Geschichte zunächst in Rom oder Paris spielen lassen.
Die Geschichte um den amerikanischen Autor Holly Martins, der auf Einladung seines Jugendfreundes Harry Lime in das von Besatzungsmächten aufgeteilte Nachkriegs-Wien reist und in einen Strudel des Verbrechens gezogen wird, gehört zu den großen Thrillern der Filmgeschichte. Wer den „dritten Mann“ einmal gesehen hat, wird die expressionistischen Licht-und-Schatten-Bilder, den traurig-bedrohlichen Blick von Orson Welles und das Zither-Motiv des Soundtracks nicht mehr vergessen. Auch das vom Krieg verwüstete Wien mit seinen dunklen Gassen, seinem Prater-Vergnügungspark im russischen Sektor und seiner Kanalisation spielt eine zentrale Rolle. Dabei wollte Autor Graham Greene die Geschichte zunächst in Rom oder Paris spielen lassen – erst ein Assistent des Produzenten Alexander Korda brachte ihn auf die Idee, die Handlung nach Österreich zu verlegen.
Orson Welles und die Feuerwehr
Joseph Cotton übernahm die Rolle des Holly Martins, Orson Welles ließ sich mit einer Gage von 100.000 Dollar dazu überreden, den zwielichtigen Harry Lime zu geben. Von den sieben Wochen, in denen mit drei Teams parallel gedreht wurde, war Welles allerdings nur zwei Wochen vor Ort. In vielen der dunklen Aufnahmen ließ er sich von einem Double vertreten. Dafür erfand er einen der berühmtesten Dialoge des Films, die sogenannte „Kuckucksuhr-Rede“. Eines der Teams drehte ausschließlich nachts und bei den Sequenzen auf der Straße war stets eine Feuerwehr-Mannschaft zu gegen, die das Kopfsteinpflaster „bewässerte“, um eine noch dramatischere Stimmung zu erzeugen. Die Szenen in der Kanalisation entstanden übrigens nur zum Teil in Wien – einige Einstellungen wurden später in einem Studio in London nachgedreht.