In seinem Buch „Voiture Minimum. Le Corbusier and the Automobile” beschreibt Antonio Amado auf 350 Seiten Le Corbusiers Verhältnis zum Automobil. Der Schweizer galt als begeisterter Automobilist und ebenso „engagierter“ Fahrer, der gerne schnell unterwegs war.
Auch wenn er in seinen städteplanerischen Theorien „schnelle Mobilität“ zum Thema machte, ließ er sich einige Zeit, bis er selbst mit einer Idee für das Auto der Zukunft aufwartete. Gemeinsam mit seinem Vetter Pierre Jeanneret, der auch an der Entwicklung der Liege LC4 beteiligt war, reichte Le Corbusier seine Vision des „Voiture Minimum“ 1936 in einem Designwettbewerb ein.
Der schlichte Kleinwagen in Tropfenform bot vier Passagieren Platz – drei Sitze vorne und ein quer zur Fahrtrichtung angebrachter Sitz hinten. Angetrieben von einem Heckmotor, stellten sich die beiden Gestalter so die Zukunft des Automobils vor. Beim Design des Kleinwagens folgte Le Corbusier strengen geometrischen Gesetzten und stellte die Funktionalität über die Ästhetik. Ein schwieriger Ansatz in einer Zeit, in der das Automobil vor allem „schön“ sein sollte und die Funktion eher zweitranging war. Schlussendlich konnten die beiden Designer den Wettbewerb nicht gewinnen.
Fotos: MIT Press