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Pickett entwirft britisch edles Gepäck nach Maß für Ihren Klassiker

Pickett entwirft britisch edles Gepäck nach Maß für Ihren Klassiker

Von Beginn verschrieb sich Trevor Pickett der traditionellen britischen Handwerkskunst. Heute besitzt seine Marke einen weltweiten Ruf für feinste Lederwaren aller Art und Accessoires made in Great Britain. Egal, ob Sie die perfekte Börse oder sonderangefertigte Taschen für Ihren Roadster wünschen.

Für einen Mann, der von sich sagt, dass er sich kaum Interesse für Dinge mit vier Rädern aufbringt, ist Trevor Picketts Auswahl an Automobilen gelinde gesagt recht ausgefallen. Sein erstes Auto war ein auffällig gestylter Ford Consul Classic, den ihm Onkel und Tante geschenkt hatten, der aber leider durch die Unaufmerksamkeit eines anderen Fahrschülers komplett abgeschrieben werden musste. Um sich auf seine eigene Fahrprüfung vorzubereiten, schwebte Pickett durch die Straßen Londons im Bristol 411 eines Freundes. Er kaufte mit 20 Jahren einen MG Magnette und wählte einen Fiat Panda 4x4 MKI für die allwöchentliche, zweistündige Fahrt aufs Land, „weil ihm der Rammschutzbügel so gut gefiel“. Aktuell besitzt er einen Mini Clubman, den er nach einer Testfahrt kaufte, allerdings legte der mitfahrende Verkäufer auf Picketts Wunsch die Gänge ein. 

„Mir war schlagartig klar geworden, dass ich mich zu sehr an die Automatik gewöhnt hatte“, gesteht der lebhafte Besitzer der gleichnamigen Geschäfte, die in den letzten 32 Jahren ein weltweites Renommee als Adressen für hochwertige britische Lederwaren und Accessoires erworben haben. Dass die Firma Pickett einen so großen Erfolg verbuchen konnte, liegt nicht nur an den Kollektionen, sondern auch an dem Mann hinter der Marke. 

Der 58-jährige Pickett machte bereits als Schuljunge erste Erfahrungen mit dem Einzelhandel. „Mein Vater war ein leidenschaftlicher Rennradfahrer, der ein Fahrradgeschäft in Benfleet in Essex betrieb, ganz in der Nähe, wo ich aufwuchs. Von meinem siebten Lebensjahr an besuchte ich auf dem Heimweg von der Schule den Laden. Ohne mir dessen eigentlich bewusst zu werden, lernte ich allmählich alles über die Nuancen bei Schlauchreifen, Campagnolo-Radnaben und Shimano-Kettenschaltungen, weil ich meinem Vater über die Schulter schaute, während er wunderschöne Räder mit Holdsworth and Claud Butler-Rahmen auf Bestellung baute“, erinnert sich Pickett.

Nachdem er die Schule mit 16 verließ, bekam er einen Job in den Armee und Marine-Shops, wo er bald für den Leiter der Fahrradabteilung einspringen durfte, wenn dieser in Ferien war. „So wie ich die Präsentation der Waren studierte, wurde mir klar, dass es ein Desaster war. Ich habe alles komplett umgestaltet – und die Verkäufe stiegen dramatisch nach oben. Ich habe damals viel über die Bedeutung der Inszenierung gelernt, gleichzeitig wurde mein Interesse an spezialisierten, hochwertigen Produkten geweckt, für die man als Anbieter viel Wissen besitzen sollte.“

Diese Expertise konnte sich Pickett 1980 zu Nutze machen, als er für die Unicorn-Lederwarenfirma in der berühmten Londoner Burlington Arcade in Mayfair zu arbeiten begann. Dieses Unternehmen sollte er schließlich acht Jahre später selbst kaufen, denn der Besitzer hatte das Interesse an dem Ladengeschäft verloren. „Unicorn hatte sich einen beachtlichen Ruf dank der Qualität der Ledergürtel und Aktentaschen erworben, aber der Besitzer wollte einfach nicht weitermachen – mit der Unterstützung einiger Investoren kaufte ich das Geschäft, taufte es auf den Namen Pickett, expandierte das Angebot und erwarb meinem Unternehmen weltweite Anerkennung.“

Zu den vielen schönen Dingen, die dieses Image begründeten, gehörten die gefeierten Pickett-Taschen aus gestepptem Leder und die feinsten Pashmina-Tücher, die zu einem Must-have avancierten. „Pashminas waren zwar bereits vorher erhältlich, aber unsere wurden ein Bestseller, weil sie wunderbare Qualität zu erschwinglichen Preisen boten. Das bildete von Anfang an die Grundlage unserer Philosophie“, erklärt Pickett. 

Der sich rasch einstellende Erfolg dieser Geschäftsidee sorgte dafür, dass viele Persönlichkeiten zu Kunden von Pickett wurden, aber eine Tradition der Diskretion verbietet es dem Schöpfer dieser Marke den Namen dieser sehr bekannten Persönlichkeiten zu verraten. „Was ich Ihnen allerdings sagen kann, ist, dass Ben Whishaw mit einem unserer Aktentaschen ausstaffiert wurde, als er den Vater Michael Banks in „Mary Poppins Returns“ spielt. Ich wusste das erst, als der Film in die Kinos kam. Aber man sagte mir, dass die Filmausstatter auf diese Tasche insistiert hatten“, wundert sich Trevor Pickett. Viele Jahre führte er das Geschäft in der Burlington Arcade, ehe die Firma größere Räumlichkeiten in den nahegelegenen Burlington Gardens bezog. Ein zweites Geschäft wurde 1997 in der stilvollen Sloane Street in Chelsea eröffnet. 

Der Besuch in einer der Londoner Boutiquen oder ein schneller Klick in den Classic Driver Shop, wo seit Kurzem ausgesuchte Pickett-Klassiker bestellt werden können  offenbart die Fülle an luxuriösen, handwerklich bestechenden Produkten, die Pickett seinen Kunden offeriert: Man kann hier alles von Kelim-Slipper bis zu einem hochwertigen Regenschirm mit dem berühmten „Windhund-Knauf“ erwerben. Aber zum Markenkern gehören nach wie vor die in Manufaktur gefertigten Lederwaren mit denen die Erfolgsstory begann. Ob sorgfältig und detailgenau genähte Aktenkoffer und -taschen, Geldbörsen und Brieftaschen aller Art, kaschmirgefütterte Handschuhe bis hin zu mit Straußenleder akzentuierten Flachmännern – wenn irgendwie Leder im Spiel ist, wird es höchstwahrscheinlich von Pickett geführt.

„Wir verkaufen durchaus auch Schals, Stolen und unsere Kelim-Slipper und -Schuhe, aber unser Fokus liegt eben auf den Lederprodukten, die wir nach Möglichkeit aus britischer Fabrikation beziehen, von Herstellern, die heimische Materialien verwenden – denn die Förderung britischer Handwerkskunst ist ein Schlüssel zu diesem Business. Wir haben zahlreiche starke und beständige Geschäftsbeziehungen mit Gerbereien und Hersteller etabliert, das erlaubt uns auch, Produkte in Kleinstserien zu bestellen und Dinge auf Bestellung fertigen zu lassen“, betont Pickett. „Das sind Produkte, die ich gerne meinen Kunden anbiete, weil ich erzählen kann, wie es entstand, von wem, wo es herkommt und warum es beispielweise 100 Pfund kostet, und nicht 50 Pfund wie ein scheinbar ähnliches Produkt. Es dreht sich alles um Qualität. Denn nur gute Qualität ist ein echtes Investment.“

Tatsächlich ist Pickett vor allem wegen der Maßanfertigungen berühmt geworden – nicht zuletzt bei den Besitzern von klassischen Autos, die bei ihm auf Maß angefertigte Gepäcksets für den oft begrenzten Kofferraum bestellen. „Wenn jemand so einen Gepäcksatz in Auftrag geben möchte, dann bitten wir den Kunden, zu einem unserer Geschäfte zu fahren, damit wir den Gepäckraum millimetergenau abmessen können. Danach entwickeln wir Stücke, die genau an das Fahrzeug angepasst sind, um diesen Raum perfekt auszufüllen“, erklärt Pickett. „Das hat seinen Preis – jedes Gepäckstück kostet mindestens 1.000 Pfund.“

Man fragt sich, wieviel man wohl in ein Weekender-Gepäckset für einen Panda 4x4 investieren müsste? Das hätte Panda-Enthusiast Gianni Agnelli sicher gefallen.

Fotos: Rob W. Cooper for Classic Driver © 2020

Eine Auswahl unserer bevorzigten Taschen, Brettspiele und Accessoires von Pickett finden Sie im Classic Driver Shop.