Jan Baedeker, Chefredakteur
Wie oft ich mein Herz in diesem Jahr an ein Auto aus dem Classic Driver Markt verloren habe, kann ich kaum rekonstruieren. Zuletzt bin ich zumindest einer italienischen Sechzigerjahre-Diva verfallen, die sich derzeit bei Fiskens in London räkelt: Mit etwas Glück und Freundschaftsrabatt dürfte der schwarz-schwarze Maserati 350 GT Vignale Spyder von 1962 gerade noch ins Weihnachtsbudget passen – und falls wider erwarten doch etwas übrig bleiben sollte, würde mich diese Vintage-Jaeger-LeCoultre mit Alarmfunktion nach den Weihnachtstagen hinterm Steuer zumindest stilvoll in die Realität zurückführen.
Alex Easthope, stellvertretender Chefredakteur
Ich bin Ferrari hoffnungslos verfallen - so war es und so wird es immer sein. Doch selbst mit einer Million Euro sind die springenden Pferde von einst meinem Zugriff enteilt. Ich würde mich aber genauso gern in diesem makellosen Bianco Avus 360 Challenge Stradale anschnallen, um nach dem Weihnachtsessen die Pferde so richtig galoppieren zu lassen. Um mich vor der betörenden Akustik des Motorensounds zu schützen und - so ganz nebenbei - rechtzeitig zu Dessert und Mokka wieder zuhause zu sein, würde ich eine Tudor Heritage Black Bay am Handgelenk tragen. Natürlich in rot, passend zum Tessuto-Interieur meines Autos. Am ersten Weihnachtstag würde ich meinen Ferrari in der Garage parken und mit diesem klassischen Range Rover zu einem opulenten Chalet in Cordon aufbrechen. Es ist der Logenplatz am Montblanc und der ideale Ort, um auf den herrlichen Pisten ins neue Jahr zu schwingen.
James Bannister, Redakteur
Ich werde Weihnachten in meiner Heimat in Schottland verbringen. Welches Auto wäre für die lange Fahrt angemessener, als gerade dieser düster anmutende schwarze Audi RS2? Nach meiner Ankunft würde ich den Audi sofort gegen den atemberaubenden Abarth 750 GT „Double Bubble” von Zagato eintauschen, um mit Feuer und Temperament die herrlichen Kurven Richtung Gleneagles zu genießen. Kann sein, dass es dabei zu einer gewissen Ruhestörung kommt. Wenn ich gerade nicht hinterm Steuer sitze, werde ich mich weder mit Brettspielen vergnügen, noch ein Schläfchen halten: Ich muss nämlich noch meine Mille-Miglia-Bewerbung für diesen Aston Martin DB2 ausfüllen - der einzig wahre GT eines Gentleman, um diese herausfordernden 1.000 Meilen zu meistern. Mein hervorragendes Zeitmanagement bei diesen Vorhaben verdanke ich der „Pepsi-Bezel” Rolex GMT Bezel, die in meinem Geburtsjahr gefertigt wurde. Ich fürchte, sie altert besser als ich.
Alexandra Felts, Autorin
Als ein abgehetzter Elf mit der Million von Santa Claus & Co vom Nordpol bei mir klingelte, riet er mir zum Querdenken und nichts auszuwählen, was ihn und die anderen Verpackungskünstler von der Weihnachtszentrale vor unlösbare Aufgaben stellen würde. Querdenken? Kein Stress für Packstationen? Gerne. Ich wollte immer mal Winzer sein, wobei meine Faszination in keinerlei Verhältnis zum Wissensstand steht. Folglich kaufe ich diese AOC Champagner-Weinstöcke im Tal der Marne. Meine Freunde werden sicher begeistert an der Lese teilnehmen. Während ich an den Flaschen rüttle (soviel ist mir bekannt), werde ich einen Blick auf die großartig puristische Patek Philippe Calatrava, Jahrgang 1955, werfen. Ich darf nicht zu spät für die Meetings des AOC sein. Dieser noble Kreis wird über das jüngste Mitglied zwar entsetzt sein, aber wenn ich sie zu einer Ausfahrt mit diesem Lancia Aurelia B20 GT Coupé von 1954 einlade, das auch noch Mille Miglia-berechtigt ist, schenken sie mir vielleicht ein paar wertvolle Tipps. Andere würden ihre neuen Latifundien an der Marne mit einem SUV abfahren. Ich wähle lieber dieses Low-mileage Porsche 356 Coupé, Jahrgang 1965, in Bestzustand. Und während meine Reben gedeihen, vergnüge ich mich auf den schönsten Passstraßen der Seealpen als Hommage an die Rallye Monte-Carlo.
Thomas Imhof, Autor
Man hat als freier Autor den Vorteil, nicht ortsgebunden zu sein. Also ergreife ich meine Chance und ziehe in dieses charmante Hideaway südlich des Dordogne-Tals. Als Begleiter für Tagesausflüge nach Monte-Carlo oder Menton wähle ich diesen hinreißenden Jaguar XK120 OTS, dem Südfrankreich nicht unbekannt sein dürfte, denn sein Erstbesitzer war ein Herr aus Nizza mit überragendem Geschmack. Was passt besser für die Tour zum Bäcker morgens und zur Dorfbar auf einen Pastis, als diese witzige Vespa Six Days? Ich finde, dass Fernreisen überbewertet sind. Ich entdecke im Urlaub lieber die malerischen französischen Wasserstraßen wie beispielsweise den Canal de Midi an Bord der vornehmen Nicolaas Witsen-Stahlyacht aus dem Jahr 1947. Jetzt müsste ich mir nur noch einen Ankerplatz wünschen.