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Wie Zagato dem Jaguar XK140 italienische Grandezza verlieh

Wie Zagato dem Jaguar XK140 italienische Grandezza verlieh

Mit ausgefallenem Karosserien für Alfa Romeo und Aston Martin ist Zagato zu Weltruhm gekommen. Weniger bekannt ist die Variation eines Jaguar XK140, dass in den 1950er Jahren bei dem italienische Designstudio entworfen wurde. Wir haben das Einzelstück in England aufgespürt.

Als der Unternehmer Guido Modiano bei Zagato eine Karossiere für seinen Jaguar XK140 bestellte, war das Auto noch fast neuwertig, hatte allerdings einen frischen Unfallschaden. Bis dato hatte Zagato hauptsächlich aerodynamische Karosserien für brandneue Rennsportwagen entworfen. Doch als Modiano, der durch eine Druckerei für Spielkarten zu Geld gekommen war, mit diesem Auftrag an Elio Zagato, den ältesten Sohn des Firmengründers, herantrat, witterte dieser ein neues Geschäftsfeld. So entstand die erste maßgeschneiderte Zagato-Karosserie für ein Straßenauto. Elio war derart stolz auf das Ergebnis, dass er Modiano bat, den neu gestylten XK140 beim Pariser Autosalon 1957 ausstellen zu dürfen, um anhand der Resonanz eine mögliche Serienproduktion abzuwägen.

Ein Hauch von 250 GT

Zagatos XK140 mag ein wenig an die Alfa Romeo dieser Zeit erinnern, doch noch mehr spiegelt der Brite Zagatos damalige Karosseriearbeiten am Ferrari 250 GT wider. Kein Wunder, schließlich ist es sehr wahrscheinlich, dass die beiden Autos zeitgleich in der Mailänder Carrozzeria standen. Ein Double-Bubble-Dach sucht man derweil vergebens, obwohl das Konzept des leichten, luftigen Panorama-Dachs zu der Zeit noch en vogue war. Da der XK140 nicht für den Rennsport gedacht war, profitierte er von einer besonders luxuriösen Ausstattung: Vom braunem Wildleder im Innenraum soweit das Auge reichte, bis hin zu kleinen „J“-Emblemen in den Frontscheinwerfern – ein völlig unnützes Feature, aber dennoch wunderbar anzusehen. Bei diesem Auto stand eben ganz klar die Eleganz im Vordergrund!

Nützliche Nebeneffekte

Das soll natürlich nicht heißen, dass Zagatos Modifikationen grundsätzlich unnütz waren: Das Karosserie war nicht nur ästhetisch moderner als die des Originals, sondern auch deutlich leichter und verbesserte damit die Fahrleistungen des Jaguars. Die dünneren Aluminium-Karosserieteile sorgten auch dafür, dass der glorreiche Sound des leistungsgesteigerten 3,4-Reihensechszylinders besser in den Innenraum drang.

Concours-Liebling mit kleinem Geheimnis

In den letzten zehn Jahren trat der „Jag-Zag“ bei zahlreichen Concours-Veranstaltungen auf. Zuletzt war er im September beim Hampton Court Concours zu sehen, in der Obhut des Classic-Driver-Händlers Will Stone. Doch der strahlende Concours-Klassiker hat auch eine Marotte: Während seiner Restaurierung Anfang der 2000er Jahre fanden die Mechaniker Spuren des frühen Unfalls wieder. Es wurde aber sichergestellt, dass dies die Struktur des Wagens nicht beeinträchtig. Und so ist dieser kleine Makel als authentischer Teil der außergewöhnlichen Geschichte des Jaguars zu verschmerzen.

Fotos: © Amy Shore for Classic Driver

Klassische Jaguar stehen im Classic Driver Markt zum Verkauf.