Die Zusammenarbeit zwischen Lister und Jaguar begann vor fast 50 Jahren und geht einher mit der Sports-Car-Racing-Serie. Brian Lister begann 1954, Rennwagen aufzubauen. Diese Autos waren jedoch erst richtig erfolgreich, als Sir William Lyons ab 1957 die überschüssigen Motoren und Getriebe aus den Jaguar D-Types zur Verfügung zu stellen. So bekam Lister internationalen Erfolg.
Lister entwarf und baute Leichtbau-Chassis und verpackte sie samt der verwendeten Jaguar-Komponenten mit aerodynamischen Karosserien. Diese Rennwagen, die als „Knobbly“ bekannt wurden, fegten alles weg, was ihnen in den Weg kam. Sie gewannen unzählige Rennen in Großbritannien, Europa und den USA. Legendäre Rennfahrer wie Stirling Moss, Archie Scott-Brown und Masten Gregory gewann Rennen hinter’m Steuer dieser Lister-Jaguar und konnten sich oft gegen die Werks-Aston-Martin behaupten.
In den Achtzigern wiederbelebt
Der Name Lister verschwand, bis die Marke 1986 vom Ingenieur Laurence Pearce wiederbelebt wurde. Seine neue Firma Lister-Cars Ltd. ließ sich im britischen Surrey nieder und modifizierte ungefähr 90 Jaguar XJS, die als Lister-Jaguar vermarktet wurden. Lister-Cars verwandelte den XJS in einen Supersportwagen, der gut für über 320 Sachen war. Dies erforderte erhebliche Umbaumaßnahmen: Angefangen beim 5,3-Liter-Motor, der auf sechs Liter Hubraum aufgebohrt wurde. Damit beschleunigte ein Lister-Jaguar von 0 auf 100 km/h in nicht viel mehr als 4,5 Sekunden – und war damit auf Augenhöhe mit Ferrari Testarossa un Co. Die Gänge wurden per 5-Gang-Getrag-Schaltgetriebe eingelegt, das Fahrwerk war entsprechend der Leistung neu ausgelegt worden.
Britischer Hulk
Das Karosseriekit, das weit ausgestellte Radhäuser, einen Frontspoiler und einen Heckflügel umfasste, ließ die elegante Raubkatze in einen muskellösen und aggressiven Hulk auf vier Rädern mutieren, der so wirkte, als wolle er es mit jedem aufnehmen, der ihm den Weg kreuzte.
Das hier gezeigte Exemplar, das am 7. Dezember bei Bonhams in Oxford zum Aufruf kommt, glaubt, das einzige jemals entstandene Mk III Cabriolet zu sein. Seit seiner Verwandlung im Jahr 1987 brachte einer der nachfolgenden Besitzer den XJS abermals zu Lister, um ihm eine erneute Leistungskur verabreichen zu lassen. Aus sechs Litern Hubraum wurden sieben, aus 482 bhp satte 600 bhp. Abgerundet wurde das Ganze mit einem modernen Sportauspuff. Wohl bekommt’s!
Fotos: Bonhams