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Welcher berühmte Sportwagen verbirgt sich in diesem Opel Manta?

Welcher berühmte Sportwagen verbirgt sich in diesem Opel Manta?

Es ist ein sonniger Tag im Jahres 1972, mitten in den Alpen. Ein Opel Manta der ersten Serie wird von einem VW Käfer und einem Porsche 911 begleitet. Wie passt das zusammen?

Nun, der Opel Manta ist nur äußerlich einer. Denn unter dem Coupé-Kleid befindet sich das, was einmal der Porsche 924 werden soll. Zu diesem Zeitpunkt gilt das Projekt aber noch einem neuen Volkswagen-Coupé mit Frontmotor, also einem eventuellen Nachfolger des Porsche 914. Volkswagen hatte Porsche bereits damit beauftragt (und bezahlt), einen neuen Sportwagen zu entwickeln, der den Namen Volkswagen tragen soll. Und dies tut Porsche nun, in dem sie zahlreiche Tests fahren mit verschiedenen Motoren, Fahrwerken und unterschiedlichen rollenden Probanden.

Versuchsträger von Opel Manta bis BMW 1600

So kommen nicht nur drei Opel Mantas zum Einsatz – die ausgewählt wurden, weil sie eine ähnliche Verpackung aufwiesen wie das zu der Zeit nur als „Project EA 425“ bekannte Konzept –, sondern auch ein BMW 1600. Letzteren kauft Porsche nicht etwa direkt bei BMW – das wäre zu auffällig –, sondern aus zweiter Hand, und nutzt ihn als Versuchsträger für den 2,0-Liter-Audi-Vierzylinder, der einmal im neuen Coupé für Vortrieb sorgen soll. Während die Porsche-Ingenieure sowohl zu Hause in Weissach, als auch auf öffentlichen Straßen das Projekt vorantreiben, finalisiert Harm Lagaay das Design des neuen Modells in den „Ton-Studios“, ehe EA 425 im Frühjahr 1973 dem VW-Vorstand präsentiert wird.

Wie wir wissen, endete die Geschichte nicht etwa hier. Ungefähr ein Jahr später präsentierte VW den Scirocco – und reichte EA 425 weiter zu Audi, als möglichen Ersatz für den Audi 100. Doch letztlich erhielt Porsche die Rechte am Design des EA 425, der schließlich mit Namen 924 als neuer Einstiegs-Porsche auf den Markt kam. Der überhaupt erste Frontmotor-Sportwagen der Zuffenhausener.

Streng geheimes Projekt

Obwohl der Porsche 924 unter Purristen nicht beliebt war, schaffte er es bis nach Le Mans und war als Turbo und Carrera GT ein überaus leistungsstarker Sportwagen. Im Herbst des Jahres 1976 startete außerdem ein geheimes Programm, das dem Mercedes C111 seine Langstreckenrekorde streitig machen sollte, die dieser Anfang desselben Jahres aufgestellt hatte. Als Basis diente ein turbogeladener Standard-924, der zugunsten der Aerodynamik stark modifiziert wurde: Verkleidete Radläufe und ein Langheck zählten zu den kapitalen Veränderungen. Doch das Management entschied letztlich, dass dieser Porsche zu weit weg vom Serienauto war.

Schon bald sollte Porsche von einem neuen Rekord aus Stuttgart hören – mit einem Wankelmotor stellte Mercedes seinen eigenen Rekord ein. Der strenggeheime 924 wurde eingestellt und archiviert. Doch einige der Aerodynamik-Features kamen später im Homologationswagen Carrera GT zum Einsatz.

Fotos: Veloce Publishing

Die Fotografien und Informationen dieses Beitrags stammen aus dem neuen Buch des Veloce-Verlags mit dem Titel „Porsche 924 Carrera - Evolution to Excellence“.