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Timeless Classics: Lamborghini Countach LP400 „Periscopio“

Timeless Classics: Lamborghini Countach LP400 „Periscopio“

Vergleicht man den allerersten Lamborghini Countach, den LP400 „Periscopio“, mit dem finalen 25th-Anniversary-Modell, fällt es schwer, einen Zusammenhang zwischen den beiden Autos zu finden. Ganz einfach, weil das ursprüngliche Design so viel puristischer und zeitlos war.

Countach! – ein Ausruf des Erstaunens

Countach! Angeblich soll Nuccio Bertone dieses Wort gesagt haben, als er zum ersten Mal den Countach LP500 Prototyp betrachtete, den der damals junge Designer Marcello Gandini entworfen hatte. Vermutlich war es einfach nur ein Ausdruck des Erstaunens im piemontesischen Dialekt beim Anblick dieses unglaublichen Keils. Welchen Wahrheitsgehalt diese kleine Anekdote hat, konnten wir nicht klären. Eines jedoch ist unumstritten: Der messerscharfe Countach muss im Jahr 1971 wie von einem anderen Stern gewirkt haben!

Drei Jahre später, nach einer kapitaleren mechanischen Überholung, endlosen Optimierungen und einem unermüdlichen Testprogramm des legendären Testfahrers Bob Wallace, erschien der serienfertige Countach LP400 beim Genfer Autosalon des Jahres 1974. Zum Glück hatte Lamborghini am Design des Prototypen festgehalten – und damit den vielleicht unglaublichsten Sportwagen aller Zeiten auf die Straße gebracht.

Basierend auf einem leichten und sehr stabilen Gitterrohrrahmen, besaß die Karosserie zahlreiche Luftschlitze, um Motor, Bremsen und auch das Cockpit mit Kühlluft zu versorgen. Und, die legendären Scherentüren des Countach waren übrigens nicht bloß ein Hingucker – das Auto war derart breit gebaut, dass die Insassen andernfalls in vielen herkömmlichen Parklücken gefangen gewesen wären.

Konventionell unkonventionell

Der LP400 setzte das Spiel des Miura zwar fort, doch weil man dem Wunsch Ferruccio Lamborghinis, die Innenraumgeräusche zu verringern, gerecht werden wollte, wurde der V12 längs statt quer eingebaut (LP steht für „Longitudinale Posteriore“). Das Getriebe wurde, ganz unüblich, zwischen Fahrer und Beifahrer platziert und dadurch die Getriebeverbindung und die Fahrzeugbalance verbessert. Ganz ohne die breiten Räder und Spoiler der nachfolgenden Modelle galt der frühe LP400 als schnellster Countach von allem und soll für über 320 km/h gut gewesen sein.

Leider entstanden nur etwa 150 „Periscopio“-Countach, die ihrem Namen jenem kleinen periskopischen Spiegel am Himmel des Sportwagens verdanken, welcher die erschreckend schlechte Sicht nach hinten raus verbessern sollte. Obwohl der Spiegel alsbald verschwand, blieb der Tunnel in der Dachpartie des frühen LP400 bestehen und ist für uns eines der Designhighlights des gesamten Autos.

Ein großartiges Erbe

Der hier gezeigte rote LP400 ist eines von nur einer Handvoll gebauten Rechtslenkern und befindet sich, laut Anbieter RM Auctions, im herausragenden Originalzustand. Der Countach stammt aus vierter Hand, hat 58.000 Kilometer auf dem Tacho und eine vollständig dokumentierte Historie. Am 4. Februar kommt er bei der Auktion von RM in Paris zum Auruf – der Schätzpreis wird erst noch bekannt gegeben.

Wir konnten in diesem Jahr das rasant steigende Interesse am Lamborghini Countach beobachten – und sind deshalb wenig überrascht. Schließlich ist der Countach – zumindest optisch – sicherlich der dramatischte Sportwagen aller Zeiten und der frühe LP400 „Periscopio“ zudem extrem selten. Aber vor allem ist der Countach ein großartiges Erbe aus den Anfängen des Space-Age-Zeitalters und hat damit das Automobildesign für alle Zeiten beeinflusst. Countach!

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Timeless Classics“, die von RM Auctions präsentiert und freundlich unterstützt wird.