Star der Show
Die Trumpfkarte des kanadischen Auktionshauses ist dieser Ferrari 400 Superamerica ‚Aerodinamico’. Der erste von nur 18 gebauten Modellen mit langem Radstand ist ein Paradebeispiel für sportlichen Luxus und Eleganz der 60er-Jahre. Dank matching numbers und in originaler Farbkombination erzielt er einen Schätzpreis von € 3,0-3,3 Millionen.
Engelhafte Ferraris
Ferraris Supersportwagenstall ist mit einem F40 (€ 1-1,2 Millionen), einem F50 (€1,3-1,5 Millionen) und einem Enzo vertreten. Im Vergleich zum für $6 Millionen versteigerten Enzo des Papstes wirken die €1,5-2 Millionen für letzteren wie ein guter Deal. Doch Vorsicht: Ein im Katalog erwähnter Unfall in den USA erforderte einen kompletten Neuaufbau im Werk. Ein genauer Blick auf das Objekt der Begierde ist also angebracht.
Mit dem Ticket für Concours und Historic Racing
Wenn Sie ihren frisch erworbenen Klassiker auf einem Concours ausstellen oder ihn bei historischen Rennen einsetzen wollen, kommen gleich mehrere Preziosen infrage. Los geht es mit einem frühen Matching Numbers Porsche 911 S (€200.000-250.000), der nach einer Komplettüberholung für die Tour Auto und Le Mans Classic zugelassen ist. RM’s 1966 Shelby Mustang GT 350 (€180.000-200.000) – gilt als schnellster GT350 Europa – hat sogar schon einen festen Startplatz für das diesjährige Le Mans-Event. Man sieht sich in Mulsanne...
Auch der auf der IAA von 1955 ausgestellte 550 Spyder dürfte dank hoher Originaltreue zu nahezu allen historischen Events mit Kusshand eingeladen werden. Als Schätzpreis für den mit Karosserie von Wendler (Reutlingen) ausgestatteten Porsche sind €2,2-2,6 Millionen aufgerufen.
Gesprächsthemen
Zu den weiteren Katalog-Highlights zählen ein faszinierendes Abarth 2200 Coupé mit Allemano-Karosserie (€180.000-200.000) und zwei Maserati. Die Seitenansicht des Bora von 1974 ist so perfekt, dass wir uns fragen, ob der Rest des Autos ein nachträglicher Einfall von Meister Giugiaro war. Das goldene Auktions-Exemplar mit matching numbers steht mit €220.000-260.000 in der Liste und ist eines von nur 275 mit größerem 4,9-Liter-V8-Mittelmotor. Eine weitere Schönheit der Dreizack-Marke ist ein 1965er Mistral 3.7 mit Schaltgetriebe – ein schnittiges Fastback Coupé mit Design by Frua in sehr eleganter Silber/Blau-Farbkombination zum Schätzpreis von €220.000-.250.000.
The good, the bad and the ugly
Der letztjährige Katalog quoll geradezu über von Ferrari Testarossa – mit von Auto zu Auto drastischen Qualitätsunterschieden. In diesem Jahr wollen die drei großen Auktionshäuser in Paris zusammen elf TR unter den Hammer bringen. Für uns kommt da nur dieses „Wie neu“-Exemplar infrage. Es hat weniger als 1.000 Kilometer auf der Uhr und soll zwischen 200.000 und 220.000 Euro erzielen. Das Lancia Aurelia B24S Cabriolet von 1956 (€280.000-320.000) steht dem heiß begehrten Vorgänger B24 Spider America optisch kaum nach, kostet jedoch nur rund ein Drittel so viel. Wollen Sie beim diesjährigen Goodwood Revival unbedingt auffallen, ist der 1942er Willys Jeep ein garantierter Hingucker. Jedoch sind wir uns nicht so sicher, wie ihre Nachbarn reagieren, wenn Sie mit aufmontiertem MG durch die Straßen fahren...
Für die italienischen Momente im Leben
Das Auto, mit dem wir am liebsten direkt aus der Auktionshalle ins Freie fahren würden, ist eindeutig die Alfa Romeo Giulia TZ von 1965. Zu Beginn seiner Laufbahn war der „Tubolare Zagato“ im Besitz der Schweizer Rennfahrer Karl Foitek und Peter Schetty, 1968 starteten zwei andere Eidgenossen mit Chassis 750087 unter anderem beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring. Obwohl ohne den Original-Motor, trägt das Modell eine wunderbare Patina und ist seinen Schätzpreis von € 950.000-1.2 Millionen jeden Cent wert.
Fotos: RM Sotheby’s © 2016