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RM Sotheby’s fährt an der Villa Erba Hochkaräter im Überfluss auf

RM Sotheby’s fährt an der Villa Erba Hochkaräter im Überfluss auf

Sollten Sie sich am Samstag beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este fragen, welches Auto Sie 2020 selbst auf den heiligen Kieswegen ausstellen könnten, sollten Sie vielleicht einen Blick hinüber zur Villa Erba Auktion von RM Sotheby’s werfen. Das sind unsere Favoriten...

Vorab gesagt: Können Sie zur RM Sotheby’s Auktion am Samstagaben nicht an Bord einer Riva anlanden – so können sie doch in einer wieder von dort ablegen. Denn das kanadische Auktionshaus versteigert am Samstag auch eine „Via“ getaufte Tritone von 1958, welche einst Prinz Rainier III. und Prinzessin Gracia Patricia für Fahrten an den Stränden Monacos nutzten (Schätzpreis 350.000–450.000 Euro). 

Alternativ können Sie auf den kurvigen Straßen rund um Como auch mit einem Citroën 2CV 4x4 „Sahara“ von 1963 aus erster Hand (70.000–90.000 Euro) oder dem 1980 gebauten Renault 5 Turbo (100.000–130.000 Euro) zu Ihrer Villa zurückbrausen – was sicherlich mindestens genauso viel Spaß machen dürfte.

In Bezug auf die vierrädrigen Angebote der RM Auktion in der Villa Erba ragen darüber hinaus noch folgende Lots heraus: Neben einem bei Wendler in Reutlingen gebauten Porsche 550A Spyder Baujahr 1957 (3,4-3.8 Millionen Euro) steht der 1954er Ferrari 500 Mondial Spider im 46-seitigen Katalog an prominentester Stelle. Der Sportwagen mit Pinin Farina-Karosse und Classiche-Zertifikat wartet mit einer erfolgreichen Rennsporthistorie in den USA auf und geht mit einem Schätzwert von 4,25–4,75 Millionen Euro in den Bieterwettstreit. 

 

Zum Hundertjährigen von Zagato hat RM eine bemerkenswerte Zahl von Modellen des legendären Mailänder Designhauses zusammengeholt, ergänzt um dazu passende und originale Blaupausen. Mit der gerade erst beendeten und noch frisch im Gedächtnis haftenden Mille Miglia hätten wir jedenfalls nichts dagegen, die 1000 Meilen von Brescia nach Rom und zurück im kleinen frechen Fiat-Abarth 750 GT „Double Bubble“ Zagato Baujahr 1959 (100.000–120.000 Euro) oder – um ein echtes Statement zu setzen – im Fiat Otto Vu Coupé Zagato aus dem Jahr 1955 (1,6–1,8 Millionen Euro) zurückzulegen.

Vielleicht am deutlichsten tritt das avantgardistische und zugleich polarisierende Zagato-Design am einzigartigen Ferrari 330 GTC Zagato anno 1977 (425.000–475.000 Euro) zutage. Ein Modell, dessen fesselnde Geschichte und Verbindungen zum großen Luigi Chinetti seine klassische Schönheit noch überwiegen. Der zweite Ferrari der Auktion mit dem legendären „Z“, der 348 TB Zagato Elaborazione aus 1990, ist ebenfalls kein Auto, dass man spontan als „Hingucker“ bezeichnen würde. Das Coupé aus erster Hand, nur eines von zehn existierenden, wird auf 180.000–220.000 Euro taxiert. 

Bei sage und schreibe 14 aktuell im Classic Driver Markt zum Verkauf stehenden Aston Martin Vanquish Zagato wird es interessant sein zu sehen, wie sich RM’s roter Shooting Brake machen wird. Ohne Mindestpreis ist er auf 650.000 - 850.000 Euro geschätzt, doch bei welcher Summe auch immer der Hammer fallen wird -  der wahre Marktwert des Autos wird dann offengelegt. 

In Relation zum von RM erwarteten Preis für den Vanquish Shooting Brake halten wir die 650.000–700.000 Euro für den V12 Zagato aus der Vorgänger-Generation für einen phantastischen Deal. Da insgesamt nur 65 Mal gebaut, ist er deutlich seltener als der Vanquish mit Zagato-Karosse und in unseren Augen auch dezenter und eleganter. Zugleich ist dieses spezielle Fahrzeug zugleich auch das erste produzierte. Und „Nummer 1“ hat gerade mal 275 Kilometer auf dem Tacho!

Übrigens ist unser favorisiertes Zagato-Modell zugleich auch unser Favorit für die gesamte Villa Erba Auktion: der Maserati A6G/2000 Berlinetta Baujahr 1955. Das unverschämt hübsche Coupé wurde ausführlich von Stirling Moss und Denis Jenkinson getestet – im Jahr, nachdem sie mit dem legendären Mercedes-Benz 300 SLR #722 die Mille Miglia gewonnen hatten. Jenkinson berichtete später, dass der Maserati ein „echter Rennwagen“ und sowohl schneller als auch einfacher zu fahren gewesen sei als der 300 SL „Gullwing“, mit dem sie für die Mille von 1955 getestet hatten. Dass für das Dreizack-Auto 3,0 bis 3,5 Millionen Euro aufgerufen werden, ist daher nicht überraschend. 

Fotos mit freundlicher Genehmigung von RM Sotheby’s © 2019 

Sie finden den kompletten Katalog der RM Sotheby’s Villa Erba Sale vom 26. Mai am Comer See im Classic Driver Markt.