Ein Club für Kenner
Der Porsche 968, der letzte und ausgereifteste der Transaxle-Sportwagen aus Zuffenhausen, ist wegen seiner soliden Technik schon lange ein heißer Tipp unter Youngtimer-Experten. Trotzdem sind die Preise in den vergangenen Jahren nur wenig gestiegen, während für Porsche 993 und abwärts teilweise Traumsummen gezahlt werden. Etwas anders ist es mit dem seltenen Porsche 968 CS. Die 1992 vorgestellte Lightversion des Vierzylinder-Sportwagens brachte Porsche damals als günstige Einstiegsversion auf den Markt. Mit einem attraktiven Preis, dazu sportliche Details wie dem Sportpaket M030, Recaro-Schalensitzen und lackierte Porsche-Cup-Felgen sollte der Absatz angekurbelt werden. Mehr als 1.538 Mal wurde der Club Sport jedoch nicht verkauft, ein geringer Anteil verglichen mit der Gesamtproduktion von 11.241 Einheiten. Entsprechend selten sind gute Exemplare heute – und teurer als die besser ausgestatteten Standard-Coupés und Cabriolets.
Mit Speed an die Spitze
Dass der CS unter den 968ern ein Must-Have ist, liegt nicht allein an der Tatsache, dass er selten ist. Wer sich einmal hinter das Steuer, in die Schalensitzen des Zuffenhauseners niedergelassen hat, wird es merken. Auf unserer Fahrt an den nördlichsten Teil Deutschlands, dem Ellenbogen auf der Insel Sylt, spielt dieser Porsche seine Trümpfe aus. Der große Vierzylinder mit 3,0 Liter Hubraum und 240 PS treibt den 1.320 Kilogramm schweren CS mühelos voran und die 6-Gang-Schaltung scheint so präzise, wie am ersten Tag. Doch die Club-Sport-Version ist nicht etwa ein sanfter Cruiser, auch wenn er sich mit seinem 2,4 Meter langen Radstand schnurgerade über die Landstraße manövrieren lässt. Nein, das straffe, präzise Fahrwerk in Verbindung mit den Sitzschalen und dem spartanischen Sportlenkrad versprühen sogar einen Hauch von Motorsportatmosphäre.
Nicht mit rechten Dingen...
Es muss doch nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, dass es der Porsche 968 CS da unten in der Zuffenhausener Konzernzentrale nie an die Spitze der Verkaufsstatistiken geschafft hat!
Fotos: Jan Richter