Ein Agentenwagen, wie er im Buche steht
Der 4,67 Meter lange, 1,92 Meter breite und 1,32 Meter hohe V12 Vanquish wirkte mit seinen muskelösen Schultern und Hüften wie ein Sprinter im hautengen Maßanzug. Seit 2001 überwiegend in Handarbeit hergestellt, hatte der Vanquish im November 2002 seinen großen Auftritt im Bond-Film „Die Another Day“. Die Rolle des Agentenwagens stand dem britischen Sportwagen derart gut, als hätte Ian Callum das neue Modell einzig für diese Zweck erschaffen. Für mich jedenfalls war der Vanquish der treffendste Bond-Begleiter, den ich mir vorstellen konnte.
Im Schatten der Mittelmotorflundern
Natürlich stand der Vanquish leistungsmäßig immer im Schatten der auf Höchstgeschwindigkeit getrimmten Konkurrenz vom Schlage Lamborghini Murciélago. Der V12 mit knapp sechs Litern Hubraum leistete anfangs 460 PS und beschleunigte den 1,8 Tonnen schweren Zweisitzer, der auch als 2+2 bestellbar war, in fünf Sekunden von Null auf 100 km/h. Auch das sequenzielle Sechsganggetriebe, das Fahrwerk und die Bremsen waren nicht gerade für die Rennstrecke ausgelegt. Deshalb wurde der Vanquish im Laufe seiner Amtszeit immer wieder überarbeitet – und brachte es in der Vanquish S Version immerhin auf knapp 530 PS. Ein Rekordjäger war der Gentleman-GT jedoch nie, obwohl er der bis dato schnellste und stärkste Serienwagen der Markengeschichte war.
Reif für die Sammlung
Mittlerweile hat der frühe Vanquish Youngtimer-Status erreicht und steht längst nicht mehr im Wettbewerb um „die schnellste Rundenzeit“. Für eine Ausfahrt über die Landstraße hat der Zwölfzylinder auch heute noch ausreichend Vortrieb, um seinem entspannten Besitzer ein seliges Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Für 70.000 bis 80.000 Euro finden sich momentan bereits ansprechende Exemplare…
