Tatsächlich war eine offene Variante des 275 GTB seitens Maranello nie geplant. Erst auf Anfrage des nordamerikanischen Ferrari-Importeurs Luigi Chinetti ließ sich Ferrari überzeugen, eine Miniserie von Cabriolets auf Basis des 275 GTB/4 zu bauen. Diese besonderen Ferrari schrieben als N.A.R.T. Spider Geschichte. „N.A.R.T.“ stand für: North American Racing Team.
Die zehn gebauten N.A.R.T. Spider waren stets begehrt. Was glauben Sie, was heute für ein originales Exemplar gezahlt wird? Als Experte für klassische Ferrari sagt RM Auctions: 14 bis 17 Millionen US-Dollar für ein erstklassiges Auto aus erster Hand. So ein Exemplar kommt in dieser Woche in Monterey zum Aufruf.
Der hier gezeigte Ferrari, der beim britischen Händler Simon Furlonger zum Verkauf steht, war ursprünglich ein Coupé und wurde im Oktober 1966 als solches an einen Briten verkauft. Vier Jahre später wechselte der 275 GTB in die Hände des Classic-Car-Händlers Brian Classic, der das Coupé in einen N.A.R.T. Spider verwandelte. Als Vorbild diente das Original eines guten Freundes. Das demontierte Dach und die Heckscheibe wurden aufbewahrt (und sind heute noch vorhanden).
Im Jahr 1991 wurde der Ferrari bei Maranello Concessionaires für 26.000 Britische Pfund restauriert. Beim Ferrari-Experten Terry Hoyle wurde der Ferrari-Zwölfzylinder zudem mit sechs Weber-Vergasern ausgestattet.
Nach der Restaurierung machte sich der damalige Besitzer mit seinem Ferrari auf den Weg, um ihn Luigi Chinetti Junior zu präsentieren. Chinetti soll von dem ehemaligen Coupé so begeistert gewesen sein, dass er dem Sportwagen kurzerhand die N.A.R.T.-Plakette verlieh, die noch heute am Heck des 275 prangt. Ein feines Lob!
Fotos: Simon Furlonger