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Es ist an der Zeit, den Aston Martin DB7 Zagato neu zu betrachten

Es ist an der Zeit, den Aston Martin DB7 Zagato neu zu betrachten

Wie ein großer Wein reifte der Aston Martin DB7 Zagato in aller Stille und wird nun für Sammler immer begehrenswerter. Wenn Sie sich anglo-italienische Zutaten dieser Cuvée wie Leistung, Stil und Seltenheit auf der Zunge zergehen lassen, kann man die Begeisterung verstehen.

Mit dem Sammeln von Autos verhält es sich ähnlich wie beim Wein: Man weiß nie, ob die Flasche, die seit fünf, zehn oder 20 Jahren im Keller lagert, sich als köstliche Offenbarung oder saure Überraschung entpuppt. Hätten wir damals Anfang der 2000er für einen Aston Martin DB7 100.000 Pfund locker gemacht, hätten wir heute diesen Besuch im Showroom bereut. Hätten wir dagegen noch einmal 60.000 Pfund draufgelegt für die rassige, von Zagato geformte Version, die 99 Mal in Bloxham von Hand aufgebaut wurde, sähe die Investition schon wieder ganz anders aus.

Als Folge einer locker leichten Unterhaltung zwischen Aston Martin CEO Ulrich Bez und Andrea Zagato beim Pebble Beach Concours d´Elegance 2001, entstand der DB7 Zagato als aufwändiger Abgesang auf den altgedienten Grand Tourer und zugleich als Möglichkeit, eine der faszinierendsten Partnerschaften der Autowelt mit neuem Leben zu erfüllen – eine, die übrigens auch heute noch Bestand hat. 

Im August 2002 wurde ein rasch fertiggestellter Prototyp bei einer privaten Präsentation in Londons Savile Row vor Astons Topkunden enthüllt – ein maßgeschneiderter Ort, denn das Auto verkörperte gewissermaßen den sportlichen englischen Gentleman, der in einen Anzug in speziellemStile Italiano geschlüpft war. Bis die serienreife Version beim Pariser Autosalon einen Monat später gezeigt werden konnte, waren die Orderbücher bereits voll. Nur 99 Exemplare waren geplant, schließlich sollte dieser Aston in den nächsten Jahrzehnten Begehrlichkeiten wecken. Um diese Strategie zu würdigen: Man dürfte dreimal so oft auf einen Vanquish Zagato als auf den Stallbruder DB7 Zagato treffen.

Wir neigen sogar zur Feststellung, dass das Design des DB7 Zagato als Premier Cru des neunziger Jahre-Stils für dessen Attraktivität ebenso wesentlich ist wie die Seltenheit. Kaum überraschend, dass Facetten des geradezu mythischen DB4GT Zagato überall in der englisch-italienische Koproduktion DB7 aufleuchten. Aber es war auch nie in Frage, dass dieser Aston Martin wie der kastenartige und relativ erschreckende V8 Vantage Zagato aus den achtziger Jahren daherkommen würde, oder?

Dieses imposante Design lässt sich verführerisch leicht auf den ersten Blick abhaken. Aber wenn man sich für die Formgebung Zeit nimmt und die Proportionen wie auch die vielen fein herausmodellierten Details auf sich wirken zu lässt, dann bekommt alles seinen Sinn. Es ist wie ein Lehrstück von Zagato, vom sinnlichen „Double Bubble”, das bis zur Heckscheibe reicht bis zu den prononciert ausgeformten hinteren Kotflügeln und dem perfekten Kamm-Heck, das eine innovative Heckklappe verbirgt, die auf cleveren Metallkabeln einrastet. 

Bei aller optischen Extravaganz, die den Aston Martin DB7 Zagato auszeichnet, ist unser Lieblingsmerkmal die kleine quadratische Aussparung am hinteren Stoßfänger, in die Nebel- und Rückfahrleuchten exakt eingepasst worden sind. Es ist eine kluge Lösung für eine ästhetisches Problem, denn einfache Lichtkombinationen am Heck sehen schlicht besser aus. Zugleich erzählt die Sorgfalt, die diesem Detail gewidmet wurde, auch von dem Anspruch der Designer, mit diesem ersten Aston mit Z-Emblem nach 15 Jahren als würdiger Erbe berühmter Vorfahren zu gelten.

Unter dem schlank gezeichneten Aluminiumkörper sitzen ein verkürztes DB7-Chassis, ein kraftvoller 6,0-Liter-V12, der auf über 440 PS optimiert wurde und ein manuelles Sechsganggetriebe alter Schule. Nicht unwesentlich sind die 60 Kilo, die gegenüber dem serienmäßigen DB7eingespart werden konnten – eine Reduktion, die sich hinter dem Steuer durchaus bemerkbar macht, wie man uns erzählte. Zu dieser Erscheinung gehört auch das Interieur, das prachtvolles Anilinleder mit Karbonfaserelementen verbindet und damit das Beste, aus alter und neuer Welt entfaltet. Eine Einladung an anspruchsvolle Sammler, die ihre Autos tatsächlich auch fahren wollen.

Dieser Aston Martin DB7 Zagato ist wie die feinste Flasche Merlot, dessen Geschmack sich mit der langsamen Reifung ausbildete und damit umso begehrenswerter wird. Man muss nur auf die Werte der Handvoll Exemplare im Classic Driver Markt blicken, um das zu goutieren. Die Rarität dieses Aston klingt wie Musik in Sammlerohren – das kleine, auf den Flanken blitzende “Z” signalisiert weltweit einzigartiges Design. Übrigens, es ist noch nicht zu spät, das100. Jubiläum von Zagato zu begehen. Man muss einen Toast nicht immer mit einem Glas ausbringen. Wäre dieser kostbare DB7 nicht eine Alternative?

Fotos: Sports Classics Geneva 

Sie finden diesen Aston Martin DB7 Zagato von 2004 zum Verkauf im Classic Driver Markt, dort finden Sie auch den Gesamtbestand von Sports Classics Geneva