Wer in den 1950er und 1960er Jahren bei der Tour de France Automobile gewinnen wollte, der brauchte einen Sportwagen, der nicht nur durch Motorleistung punkten konnte, sondern sich auch für die mitunter hunderte Kilometer langen Etappen quer durch Frankreich eignete. Der neue Ferrari F12tdf - so die Modellbezeichnung, die an den legendären Ferrari 250 GT Berlinetta "Tour de France" erinnert - nimmt dieses Konzept nun wieder auf und verbindet rennsportliches Spurtvermögen mit der Langstreckentauglichkeit eines Gran Turismo. Der V12-Motor leistet schier unglaubliche 780 PS, von denen 80 Prozent bereits ab 2.500 Umdrehungen verfügbar sind, und soll in 2,9 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt über 340 km/h. Für Agilität sorgt eine neue Hinterradlenkung, wie sie auch beim neuen Porsche 911 GT3 zum Einsatz kommt und nicht nur für Stabilität in Kurven sorgt, sondern auch den "gefühlten Radstrand" der 4,7 Meter langen Berlinetta verkürzen soll. Auch das Doppelkupplungsgetriebe schaltet nun noch schneller, während die Tendenz des Ferrari F12 zum Übersteuern zumindest bei eingeschalteten Assistenzsystemen reduziert wurde.
Ein radikales Redesign
Noch sportlicher wird der Ferrari F12tdf durch ein radikales neues Aerodynamik-Designkonzept, dass den neuen Hardcore-GT doppelt so windschnittig machen soll wie die Serienversion und den Anspressdruck gleichzeitig um 40 Prozent erhöht. Beim Gewicht wurden derweil dank Carbon-Leichtbau ganze 110 Kilogramm eingespart. Der dramatische Look mag nicht jedermanns Sache sein, aber die kompromisslose Funktionalität und das atemberaubende Datenblatt sprechen für sich. Nur 799 Exemplare des Ferrari F12 Tour de France sollen gebaut werden. Der Preis ist noch nicht bekannt. Wir hätten unser Exemplar gerne im traditionellen Farbton "Tour de France Blue".
Photos: Ferrari