Direkt zum Inhalt

Der fünf Millionen Euro teure Divo schießt Bugatti in die Supersportwagen-Stratosphäre

Der fünf Millionen Euro teure Divo schießt Bugatti in die Supersportwagen-Stratosphäre

Der Automobildesigner, Supersportwagen-Experte und regelmäßige Classic Driver-Autor Chris Hrabalek erklärt, warum Bugattis jüngstes Meisterstück für weitaus mehr steht als nur überwältigende Performance…

Das jüngste Kapitel eines automobilen Märchens ist aufgeschlagen. Vor über 30 Jahren neu geschrieben mit dem Bugatti EB110, fand es – nunmehr unter der Ägide des VW-Konzerns – mit dem Bugatti Veyron und Chiron seine Fortsetzung. Doch diesmal ist etwas anders, setzt doch das neue Modell in moderner Form die Coachbuilding-Tradition der Luxusmarke aus Molsheim im Elsass fort…

Das nächste Kapitel 

Der neue Bugatti Divo ist 35 Kilogramm leichter als der Chiron. Er baut zusätzliche 90 Kilo an Abtrieb sowie unfassbare G-Kräfte von bis zu 1,6 auf. Den Handling-Kurs auf dem italienischen Testgelände von Nardò umrundet er volle acht (!) Sekunden schneller als der Chiron. Doch ist das noch nicht die ganze Geschichte. 

Der Divo ist als Straßenfahrzeug homologiert und auf eine exklusive Kleinserie von 40 Modellen beschränkt. Doch wer sich jetzt Hoffnungen macht, sei gleich enttäuscht: Denn alle 40 zum Preis von fünf Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer) angebotenen Exemplare sind bereits verkauft. 

Wer sonst außer Bugatti?? 

Man lehne sich mal einen Moment zurück und frage sich: Welche andere Marke könnte es sich leisten, ein Auto zu diesem Preis zu entwickeln und anzubieten, und schon vor der Weltpremiere „ausverkauft” zu melden? Noch bemerkenswerter ist auch der Anstieg des Neuwagenpreises: Was einmal mit einer Million Euro beim Veyron begann, hat sich inzwischen verfünffacht. 

Bugatti Design-Direktor Achim Anscheidt bezeichnet den neuen Divo als ein Supercar, „das sich unsere Kunden schon seit Jahren gewünscht haben: ein einzigartiges und exklusives Modell auf Basis unseres Kernprodukts.“ Und fügt hinzu, dass das Designstudio der Marke stolz darauf sei, die Renaissance des Coachbuilding hier und heute bekanntgeben zu können. 

Ferrari im Vergleich ein Massenhersteller 

In der gleichen Zeit, in der Bugatti 450 Veyrons verkauft hat, brachte Ferrari rund 70.000 Autos unter die verehrte Kundschaft. Und bis die Molsheimer 500 Chiron und 40 Divo verkauft haben werden, dürfte Ferrari schon weitere 100.000 Einheiten abgesetzt haben. Diese Vergleiche zeigen überdeutlich, wie exklusiv die Autos der edelsten VW-Tochter sind. 

Der Divo – benannt nach Werksfahrer Albert Divo (1895-1966), der 1928 und 1929 auf Bugatti T35 zwei Mal die Targa Florio gewann und nach dem Krieg als Rennleiter für Castrol tätig war – markiert eine neue Ära für Bugatti. Sowohl in Bezug auf die Rückkehr zu einem hausinternen Coachbuilding als auch im Anspruch, sich an der Spitze der automobilen Pyramide oder sogar noch jenseits von ihr zu positionieren. 

Fotos: Bugatti Automobiles © 2018 

Sie finden eine Auswahl klassischer und moderner Bugatti zum Verkauf im Classic Driver Markt gelistet.