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Chevrolet Corvette Sting Ray: Space Taxi to the Sky

Chevrolet Corvette Sting Ray: Space Taxi to the Sky

Was 1969 den Weltraumpionieren recht war, kann heute dem Anhänger amerikanischer Sportwagen nur billig sein. Der Traum einer goldenen 72er Corvette C3 ist erfüllbar – auch ohne Weltraumerfahrung.

Dass eine geschickte Produktplatzierung oftmals über den Verkaufserfolg eines Automobils entscheidet, ist nicht neu. Bereits in den späten 60er Jahren machte sich GM-Händler Jim Rathmann in Florida diese Erkenntnis zu nutze und rückte die brandneue Corvette C3 von Chevrolet so ins rechte Licht. Protagonisten waren dabei die Apollo-Astronauten der ersten Stunde. Ab 1969 fuhren Dick Gordon, Charles Conrad und Alan Bean zu speziellen Leasing-Konditionen in goldenen Corvetten durch die Straßen Floridas. Dabei hatten sie das Glück der späten Geburt auf ihrer Seite. Wäre ihre Mission früher gestartet, hätten sie sich im deutlich feminineren Vormodell, der Corvette C2, wiedergefunden, zu dem das coole Image eines Astronauten etwa so passend wirkte, wie Doris Day im Space Shuttle.

Die 1967 erstmals gelaunchte Corvette C3 unterschied sich von ihrem Vormodell vor allem im Design. Statt Barbiepuppen gleicher Verspieltheit und überschwänglichem Chrom setzten die verantwortlichen GM-Designer David Holls und Larry Shinoda, letzterer zeichnete wenig später auch den Ford Mustang, auf einen massiven und maskulineren Auftritt. Zahlreiche Details des Entwurfes lehnten sich an die erstmals im April 1965 auf der New Yorker Autoshow gezeigten Designstudie Mako-Shark-II an. So fanden neben den geschwungenen Kotflügeln auch die stark taillierte Seitenlinie Einzug in den fertigen Serienentwurf zur Corvette C3. Dieses Design, zusammen mit dem gläsernen Oberbau des Heckabschlusses, war es, das die Corvette der 70er zu einer Ikone ihrer Zeit machte und das Modell auch im letzten Produktionsjahr 1982 noch immer attraktiv dastehen ließ.
 

Chevrolet Corvette Sting Ray: Space Taxi to the Sky
Chevrolet Corvette Sting Ray: Space Taxi to the Sky Chevrolet Corvette Sting Ray: Space Taxi to the Sky

Neben der wegweisenden Form der Corvette C3 konnte dieses Modell mit zahlreichen interessanten Detaillösungen aufwarten. Um dem Verlangen nach Frischluft bei gleichzeitiger Beibehaltung der Sicherheit eines Coupés nachzukommen, stattete GM die Corvette C3 in ihrer Coupé-Version mit einem herausnehmbaren Dachteil aus. Nach der Demontage stand den Passagieren so der nur durch einen Mittelsteg leicht eingeschränkte Blick nach oben offen. Praktisch, wenn es etwa galt, nachts die Sterne oder den Mond zu beobachten. Den rechten Weg auf der Straße hingegen leuchteten zwei pneumatisch herausklappbare Scheinwerfer aus, die sich bei Nichtgebrauch nahezu lautlos in die Motorhaube zurückzogen und so die harmonische Frontgestaltung nicht beeinflussten.

Doch auch wenn das Design bis heute sicher zu den Höhepunkten des amerikanischen Automobilbaus gehört, bot die Corvette C3 noch deutlich mehr: So sorgte unter der Haube des 72er-Jahrgangs eine Ausgabe des legendären Big-Block-Motors mit 7,4 Liter Hubraum dafür, dass bei Bedarf die Illusion einer startenden Mondrakete durchaus zur Realität wurde. Mit einer Automatik gekoppelt, bereitete es auch wenig erfahrenen Fahren nur geringe Mühe, raketengleiche Beschleunigungswerte im Straßenverkehr zu realisieren, wenngleich das Fahrwerk der Corvette eher zum ruhigem Reisen, als zum Rasen einlud.

Chevrolet Corvette Sting Ray: Space Taxi to the Sky

Vierzig Jahre sind seit dem Stapellauf unserer Fotomodell-Corvette vergangen, und es ist klar, dass die Zeit nicht spurlos vorübergeht. Eine umfangreiche und sehr Detail verliebte Restauration, die eine Instandsetzung der Antriebseinheit mit einschloss, macht dieses Coupé aus der goldenen Ära des amerikanischen Automobilbaus wieder voll alltagstauglich und sehenswert. Und sollten sie in den Besitz des mittlerweile in diesem Zustand absolut raren Sportwagens gelangen, nehmen Sie an einer lauen Sommernacht ruhig das T-Top ab und blicken Sie Richtung Mond. So wie es vermutlich 1968 auch die Astronauten Dick Gordon, Charles Conrad und Alan Bean getan haben.
 

Weiterführende Links

Die hier gezeigte Chevrolet Corvette Sting Ray steht beim Händler The Gallery Brummen zum Verkauf.

Den gesamten Fahrzeugbestand des Händlers The Gallery Brummen finden Sie hier.

Weitere Chevrolet Corvette stehen im Classic Driver Marktplatz zum Verkauf.

 

Fotos: British & Sportscars