Hallo Darren, wie würdest Du Black Dog Classics beschreiben?
Für mich ist ein Auto wie ein Kleidungsstück, das ein Statement abgibt, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken. Unsere Autos sind dazu da, gefahren zu werden, wir wollen mit unseren Spielzeugen spielen und Musik über unseren alten Schallplatten genießen. Wir lieben alles Analoge. Es gibt keine Garagenköniginnen bei Black Dog! Ich denke, darin liegt unser spezieller Vibe.
Kompliment zum Aufbau dieses Range – erzähl uns doch bitte mal etwas mehr zu diesem Auto.
Es handelt sich um einen in Spanien aufgetriebenen Range Rover Classic 300 TDI „Soft Dash“, gebaut Ende 1994. Wir sind durch das ganze Fahrzeug durchgegangen und haben es dann total neu aufgebaut. Bei der Farbe zielten wir auf einen zeitgenössischen, doch leicht unterschiedlichen Ton. Am Ende landeten wir bei einer 1974 von Jaguar genutzten Farbe – die gefiel uns. Außen fügten wir rückdatierte Stoßstangen, neue Felgen und einen Unterfahrschutz hinzu. Innen spendierten wir den Sitzen und Teppichen sowie dem Dachhimmel neues Leder. Daneben konnten wir nicht widerstehen, ein brandneues Soundsystem mit CarPlay und eine Rückfahrkamera einzubauen. Weiterhin kümmerten wir uns um das Fahrwerk und die Konservierung des Unterbodens. Der Motor ist ein Diesel mit Fünfgangschaltung. Die Ausstattung ist eher simpel, es gibt keine Extras, die wie an den UK- und US-Modellen gerne mal Probleme machen, und ich wollte einen Diesel, weil die ewig laufen. Schließlich fahre ich das Auto jeden Tag. Insgesamt dauerte der Umbau sechs Monate, wobei die anspruchsvollste Aufgabe darin bestand, ein Spenderfahrzeug mit geringer Laufleistung zu finden.
Warum ein Range Rover Classic? Wann hast Du so einen zum ersten Mal entdeckt?
Es begann alles 1987, da war ich gerade mal 13 und sie kamen gerade erst in den USA an. Ich liebte sie. Jetzt bin ich in meinen Vierzigern und entwickle beim Betrachten dieser boxartigen Karosserie wirklich nostalgische Gefühle. 1995 verbrachte ich ein Semester auf einem Londoner College. Da kam gerade der P38 heraus und ich war verblüfft, wie modern er im Vergleich zum Range Rover Classic wirkte. Doch für mich war der Classic so viel hübscher, er ist so simpel und elegant und zugleich überhaupt nicht protzig. Und da alle modernen SUV im Grunde gleich aussehen, ragt er im Straßenbild wirklich heraus. Wenn ich in New York damit herumfahre, ernte ich von jedem, der das Auto erblickt, einen „Daumen hoch“ oder ein freundliches Lächeln. Das liebe ich.
Bist Du auch schon im Gelände gewesen?
Als ein Stadtbewohner von Brooklyn. N.Y. hatte ich bislang bis auf Ausflüge zu den Stränden von Montauk und Amagansett auf Long Island noch keine Möglichkeit dazu. Doch schon auf diesen Exkursionen erwies sich der Range sich als sehr kompetent und bot viel Fahrspaß. Das möchte ich definitiv öfter machen, wenn ich genügend Zeit dazu habe.
In diesen Lockdown-Zeiten – wo fährt Du in Deinen Träumen mit dem Auto herum?
Die Dakar Rallye wäre ziemlich cool – doch glaube ich nicht, dass ich mit den dort gefahrenen Zeiten mithalten könnte. Vor einigen Jahren fuhr ich mal mit einem Dune Buggy durch die riesigen Dünen von Pismo Beach in Kalifornien. Ich denke, es würde viel Spaß machen, mit dem Classic den ganzen Weg von Nord-Kalifornien herunter zum Pismo Beach zu fahren – und die Dünen dann erneut anzugehen!
Was sind Deine Pläne, jetzt wo dieses Auto fertig ist?
Wir hatten bereits viel positive Resonanz auf das Auto und planen nun, in einem ersten Schritt fünf weitere aufzubauen. Sie werden alle einen ähnlichen „zurückdatierten 70er-Jahre-Steroids“-Vibe versprühen und in dazu passenden, also zeitgenössischen Farben lackiert sein.
Fotos: Daniel Lopera © 2021