Die ultimative Evolution des hübschen, 2+2-sitzigen Coupés aus der Feder von Giorgetto Giugiaro, der so genannte „Tipo 80“, warf die kapriziösen hydraulischen Bremsen aus Citroën-Beständen über Bord und ersetzte sie durch ein zuverlässigeres, fester zupackendes und konventionelleres System mit vier Scheibenbremsen. Zudem waren die Bremsscheiben nun am Radträger und nicht mehr in der Wagenmitte am Differential montiert. Dazu spendierte ihm Maserati das noch stärker auf den Fahrer ausgerichtete Armaturenbrett des Bora. Vielleicht aus Sammlersicht wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass im Vergleich zu 993 Exemplaren des „regulären“ Merak SS nur 65 Stück des „Tipo 80“ gebaut wurden.
Es war vermutlich die exquisite Spezifikation dieses Exemplars – eine elegante Lackierung in Celeste Chiaro über üppigem Connolly-Leder im Farbton Senape mit dunkelbrauen Akzenten – die ihm den Status des Showstars am Genfer-Messestand einbrachte. Maserati ließ diesen Merak zunächst mit einem Modena-Werksnummernschild (was sehr selten war) zu, ehe es ein Händler aus Bologna an einen italienischen Liebhaber verkaufte.
Der Wagen blieb bis 1996 in Italien, ehe er an einen Österreicher verkauft wurde, der ihn den Berichten nach gewissenhaft unterhielt. Der aktuelle deutsche Besitzer des hübschen Maserati hat das gute Stück seit 2014 weiter gepflegt, sich jedoch nun entschieden, dass es Zeit sei, einen neuen Besitzer das nächste Kapitel aufschlagen zu lassen. Und so wird der besondere Maserati Merak aktuell von Classic Driver-Händler Bastian Voigt zum Verkauf angeboten. Bis auf eine vor einigen Jahren vorgenommene Nachlackierung in der Originalfarbe, befindet er sich in einem wunderbar originalen Zustand. Seine luxuriöse Kabine atmet eine charmante Patina, die nur durch jahrelange Hege und Pflege entsteht. Angesichts der Seltenheit eines Maserati Merak SS Tipo 80 und der wunderbaren Spezifikation und Herkunft dieses Exemplars mit matching numbers halten wir das Auto für eine clevere Alternative zu einem weitaus gewöhnlicheren Ferrari 308 GTB oder Lamborghini Urraco. Und wer dürfte es je leid sein, durch diese herrlichen geschwungenen Strebebögen am Heck zu blicken?
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Bastian Voigt Collector Cars GmbH © 2020