Der 1957 gebaute Alfa Romeo Giulietta SS Prototipo war sicherlich nicht der große Hingucker des diesjährigen Concorso: Fast bescheiden stand das dunkelrote Bertone-Coupé am Sonntag auf dem Rasen der Villa Erba. Doch wer genauer hinsah, konnte Anzeichen für die historische Relevanz des Prototypen erkennen. Da zeigte sich neben Franco Scagliones Tochter Giovanna nämlich auch Corrado Lopresto, der Granseigneur unter den italienischen Automobilsammlern, der einen untrüglichen Sinn für außergewöhnliche Alfas besitzt und aus dessen einzigartiger Garage die Berlinetta stammt. Ein Blick in den Katalog offenbarte zudem, dass die Kuratoren des Concours den „Sprint Speciale“ als wichtiges Verbindungsglied zwischen Scagliones berühmten, für Bertone zwischen 1953 und 1955 entworfenen Batmobil-Designstudien und der Straßenversion des Alfa Romeo Giulietta SS betrachten. Dass die Jury den Alfa selbst im Jubiläumsjahr von Ferrari als relevanter einstuft als etwa den ebenfalls im Wettbewerb vertretenen Prototypen des Ferrari 250 California Spider zeigt, von welchem historischen Kaliber der unschuldig dreinblickende Sprint Speciale tatsächlich ist.
Zum 60. Geburtstag des Prototypen können sich Giovanna Scaglione und Corrado Lopresto jedoch nicht nur über die „Trofeo BMW Group“ freuen, sondern auch über die einzigartige Gewinneruhr, die von A. Lange & Söhne gestiftet und von CEO Wilhelm Schmid am Sonntagabend überreicht wurde. Nach einem erfüllten Concorso-Wochenende mit zahlreichen preisverdächtigen Klassikern kann man nun mit Recht behaupten: Die Lange 1 Time Zone „Como Edition” hat auch in diesem Jahr einen würdigen Besitzer gefunden.
Fotos: Rémi Dargegen for Classic Driver © 2017