Vom Potential einer komfortablen Hochleistungslimousine war Alejandro de Tomaso, der 1975 die Firma Maserati von Citroën übernahm, überzeugt. Schließlich hatte De Tomaso während dieser Zeit mit dem eleganten Deauville selbst eine luxuriöse Limousine auf die Räder gestellt, die ursprünglich mit dem Maserati Quattroporte in Konkurrenz treten sollte und ihn für einen Moment sogar ersetzte. Außerdem sagte De Tomaso die Technik des Quattroporte II, der nah am Citroën SM baute, so gar nicht zu: Der schwache 3,0-Liter-Sechszylinder - deutlich schwächer als der V8 der ersten Quattroporte-Serie - in Verbindung mit einem Fronantrieb ließ nur wenig Sportlichkeit in der schweren Limousine aufkommen. „Das Auto macht keine Lust darauf, schnell zu fahren“ lautete damals das vernichtende Urteil.
Ein Maserati auf Basis des De Tomaso Deauville
De Tomaso ließ die zweite Serie aussterben, bevor sie überhaupt eine Serie werden konnte und schob wenig später den Quattroporte III hinterher, der wie schon das exzentrische Coupé Kyalami auf De-Tomaso-Technik beruhte. Als Basis kam das Fahrwerk des De Tomaso Deauville zum Einsatz – es wurde nur geringfügig angepasst. Angetrieben wurde der dritte Quattroporte von den bekannten Maserati V8-Motoren mit 4,2 und 4,9 Liter Hubraum und bis zu 300 PS. Das eigenständige, klare Design der Limousine stammte derweil von Giorgio Giugiaro.
Alle guten Dinge sind drei
Straßenlage, Fahrleistungen und Handling des Quattroporte III überzeugten – und auch, wenn die italienische Limousine im Detail Schwächen aufwies, war sie äußerst beliebt und chauffierte zahlreiche Prominente wie den italienischen Staatspräsidenten Alessandro „Sandro“ Pertini, den amerikanischen Verleger Malcolm Forbes oder Star-Tenor Luciano Pavarotti. Mit über 2.000 gebauten Exemplaren ging der Quattroporte als eines der erfolgreichsten Modelle von Maserati in die Geschichte ein.
Am 6. Februar 2015 kommt bei Artcurial in Paris der hier gezeigte Maserati Quattroporte III in attraktiver Farbkombination unter den Hammer. Der Wagen stammt aus dem ehemaligen Besitz des marokkanischen Königs Hassan II und hat nur 124.000 Kilometer gelaufen. Der Schätzpreis liegt bei gerade einmal 10.000 bis 14.000 Euro.
Fotos: Rémi Dargegen for Artcurial