Was ist Ihre früheste Erinnerung an den Concorso d’Eleganza Villa d’Este?
Das erste Mal hörte ich vom Concorso vor etwa zehn Jahren. Da war ich noch Angestellter von BMW, ehe ich dann als CEO zu A. Lange & Söhne wechselte. Als ich dann zum ersten Mal vor Ort war, war ich absolut begeistert. Das ganze Setting – das Wetter, das Essen und die Autos – kurz gesagt das ganze dolce vita – ist für uns ein perfektes Event. Gleich nach unserem ersten Besuch der Villa d’Este beschlossen wir, mit BMW über eine Partnerschaft zu verhandeln. Dankbarerweise willigten sie ein, und nun sind wir schon zum fünften Mal mit von der Partie.
Welche Rückmeldungen erhalten Sie von Ihren Gästen hier am Comer See?
Unsere Gäste sind in der Regel sehr „sophisticated“, es gibt nicht viele Dinge, die sie sich nicht leisten können. Sie haben die Mittel, den Geschmack und das nötige Wissen. Nach dem Besuch der Villa d’Este ändert sich jedoch bei vielen von ihnen die Vorstellung dessen, was Perfektion ausmacht. Sie kommen als Fremde, und gehen – mit all den Eindrücken, die sie an diesem Wochenende gemeinsam gesammelt haben – als Freunde.
Wenn Sie sich zwei Autos aus dem Teilnehmerfeld des Concours aussuchen könnten – welche wären das?
Ich bin ein großer Fan zweisitziger Roadster. Ich finde, der rote Jaguar C-type ist ein phänomenal gut aussehendes Auto, doch mag ich auch den Maserati 200 Si. Und da gibt es auch noch diesen kleinen weißen Siata – doch der ist so schön, dass ich mich wohl kaum dazu durchringen könnte, ihn einmal selbst zu fahren.
Worin liegt die Verbindung zwischen alten Autos und mechanischen Uhren?
Man sagt: Der Unterschied zwischen einem Mann und einem Jungen liegt im Preis und der Größe ihrer Spielzeuge – sei es ein Auto oder eine Uhr. Mechanische Dinge ziehen Männer an. Und sowohl bei klassischen Fahrzeugen wie bei Uhren gibt es so gut wie keine Elektronik, wenn überhaupt. Das innovative A. Lange & Söhne Zeitwerk zum Beispiel würde wunderbar zu einem Lancia Stratos oder vielleicht sogar Lamborghini Countach passen. Autos, deren Design zu ihrer Zeit völlig neue Horizonte öffneten, aber andererseits klassischen Sechs- oder Zwölfzylinder-Konzepten treu blieben.
Was macht aus Ihrer Sicht die A. Lange & Söhne-Uhr für den Gewinner des „Best of Show“-Awards so speziell?
Viele dieser Leute haben schon einmal eine Trophäe gewonnen, doch ganz ehrlich: Was kann man damit anfangen? Sie steht im Zweifel als Staubfänger zuhause in der Vitrine. Wir dachten uns: Warum nicht einen Pokal, den man tragen kann? Normalerweise produzieren wir keine individuellen Uhren. Daher ist das hier die Ausnahme von der Regel - und ein starkes Statement. Das Reisen in der Autowelt bedeutet das Überwinden von Zeitzonen; so war die Lange 1 Time Zone „Como Edition“ die logische Uhrenwahl für unsere Gäste hier in der Villa d’Este. Die mitteleuropäische Zeitzone ist bei dieser Uhr übrigens nicht wie sonst durch Paris oder Berlin repräsentiert, sondern durch Como. Daher ist auch auf der Gehäuserückseite per Hand das Wappen des historischen Wettbewerbs eingraviert. Ich weiß, dass einige der Vorjahressieger an diesem Wochenende hier sind, und sie tragen ihre A. Lange & Söhne-Como Edition-Uhren mit Stolz.
Fotos: Rémi Dargegen für Classic Driver © 2016