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Vom Rennrad-Champion zum Supercar-Händler mit Tom Boonen

Vom Rennrad-Champion zum Supercar-Händler mit Tom Boonen

Nach einer erfolgreichen Karriere auf zwei Rädern hat der ehemalige belgische Radrennprofi Tom Boonen seinen Fokus auf die Welt luxuriöser Supercars gerichtet. Rémi Dargegen hat ihn in seinem Händlerbetrieb Iconiccars besucht...

„Tornado Tom“ Boonen ist dank seiner heroischen Radsportkarriere so etwas wie ein nationales Kulturgut in Belgien. Immerhin gewann der inzwischen knapp 39-Jährige viermal das berüchtigte Eintagesrennen Paris-Roubaix und dreimal die kaum weniger strapaziöse Flandern-Rundfahrt. 

Nach 15 Jahren im Sattel beendete Boonen 2015 seine Profi-Radsportkarriere. Doch wie so viele Top-Athleten konnte auch er seine Wettbewerbs-Gene nicht über Nacht einfach so deaktivieren. Ergo gab er einer anderen Passion freien Raum. Erwarb eine Rennfahrerlizenz, und nahm nur einen Monat später am 25 Stunden VW Fun-Cup auf der Rennstrecke von Spa-Francorchamps teil. 

„Autos und Motorsport gehörten schon immer zu meinen Haupt-Interessen im Leben“, erzählt Boonen während unseres Besuches bei Iconiccars, dem todschicken neuen Supercar-Autohaus in Tienen (östlich von Löwen in der Provinz Flämisch-Brabant). Gegründet hat er es zusammen mit Joeri Vanhumbeek, CEO des expandierenden Carconnex-Handelsnetzes. „Ich erinnere mich, dass ich schon mit elf Jahren an einem Schulprojekt über den Bugatti EB110 teilnahm und ich zu den Radrennen immer Automagazine mitnahm.

Es machte Heidenspaß, am Fun Cup teilzunehmen, und ich habe seitdem über 50 Rennen bestritten. Der Motorsport motiviert mich dazu, fit zu bleiben und gehört zu den Aktivitäten, die mir heutzutage wirklich Freude machen. Es ist schwierig, Rad- und Autorennen zu vergleichen – ich kann nur so viel sagen, dass sie mir beide die Möglichkeit geben, mich auszudrücken.“ 

Die Gründung von Iconiccars war für Boonen eine natürliche Entwicklung. Schließlich hatte er seit dem Kauf einer Chevrolet Corvette Z06 zu Beginn seiner Profilaufbahn exotische Straßensportwagen schätzen und lieben gelernt. Und es ist nicht übertrieben, wenn man feststellt, dass die Mehrzahl der Fahrzeuge im Showroom – oder in der „Lounge“, wie Iconiccars es nennt – eine Corvette im Vergleich banal aussehen lassen. 

Boonen erklärt, dass der Schwerpunkt des Iconiccars Inventar auf sehr seltenen Supercars und Hypercars liegt. Modelle, die nicht nur seine Kunden, sondern auch auch ihn persönlich am stärksten beeindrucken. Dass dies keine leeren Worthülsen sind, bewiesen bei unserem Besuch drei Autos, die wir ehrlich gesagt nie zuvor in voller Pracht vor uns gesehen haben: ein betörender gelber Ferrari Sergio, einer von nur sechs gebauten, ein aggressiver Italdesign ZeroUno, einer von fünf noch existierenden und ein skurriler Donkervoort D8 GTO-RS. 

Doch auch der Bugatti Veyron und der hinreißend rote Ruf RT3 sind keineswegs Massenware. Letzterer ist nebenbei bemerkt Boonens Liebling, obgleich er nach unserer Visite einen hellgelben McLaren P1 GTR mit Straßenzulassung in den Bestand aufgenommen hat. 

„Es wird immer einen Markt für besonders rare und spezielle Modell geben“, ist Boonen überzeugt, „und indem wir uns auf einen hochwertigen Service konzentrieren, wollen wir auch die anspruchsvollsten und fachkundigsten Kunden zufriedenstellen und sie durch ein Erlebnis leiten, dass sie nie vergessen werden.“ 

Er hofft, dass Iconiccars stilvolle Präsentation, der Zugang zu einem weitgespannten Netzwerk, aus dem sich besonders begehrenswerte Modelle herausfischen lassen und der Fokus auf einen überragenden Kundenservice seinen Betrieb auf ein Niveau heben, dass man auf einem insgesamt sehr hart umkämpften Markt einfach braucht. Die Voraussetzungen dazu sind alle vorhanden – wir wünschen Boonen und seiner Mannschaft daher nur das Allerbeste. 

Ehe wir uns zum Abschied fast schon zwingen müssen, können wir es uns nicht verkneifen, Boonen zu fragen, ob er zwei oder vier Räder für einen sonnigen Sonntagsausflug vorzieht. „Zum Spaß fahre ich meinen Porsche 964 Turbo 3.6. Ich verehre ihn, und er ist Teil der Familie – meine Kinder haben ihm sogar einen Kosenamen gegeben!“ 

Fotos: Rémi Dargegen für Classic Driver © 2019

Die Produktion dieses Beitrags wurde freundlicherweise von Iconiccars unterstützt. Sie finden das komplette Inventar zum Verkauf im Classic Driver Markt gelistet.