Eigentlich war Peter Buchanan-Smith als Grafikdesigner bereits erfolgreich. Er arbeitete für das Paper Magazine, die New York Times und hatte für ein Albumcover der Band Wilco einen Grammy gewonnen. Doch seinen größten Hit landete er 2009 mit einer handgefertigten Axt mit buntlackiertem Schaft, die bald von Hollywoodgrößen wie David Lynch begehrt und in der Londoner Saatchi Gallery ausgestellt wurde. Buchanan-Smith war auf einer Farm in Ontario aufgewachsen, hatte viel Zeit in der Wildnis Nordkanadas verbracht und wusste, was eine gute Axt dort draußen wert sein konnte. Für die urbane Avantgarde, die sich bald vor seinem Laden im New Yorker Stadtteil TriBeCa drängte, waren die handgefertigten und limitierten Äxte jedoch vor allem ein Symbol für die Rückkehr zur Natur, zum Abenteuer, zur einfachen Arbeit der Urgroßväter-Generation. Vor dem Vatertag 2010 verkaufte die Best Made Company einer Stunde mehr als 100 Äxte, rund 180 US-Dollar pro Stück.
Zwischen Webdesign und Lagerfeuer
Heute kann man bei der Best Made Company nicht nur die berühmten Äxte, sondern auch eine komplette Retro-Campingausstattung wie aus einem Wes-Anderson-Film erwerben: Taschenmesser aus Frankreich und Japan, deutsche Sägen und englische Scheren, Flachmänner in gewachsten Leinentuchetuis, Emaillierte Teller und Kaffeebecher, knorrige Rucksäcke, Wolldecken, Kompässe, Erste-Hilfe-Kits, Survival Guides der US-Armee aus den 1970er Jahren und sogar ein komplettes Set nautischer Flaggen für 495 US-Dollar finden sich im Angebot. Und so zieht es die jungen Werber und Webdesigner nach einer Woche vor dem MacBook nicht mehr in den Club, sondern in die Wälder New Yorks, um – wie einst Henry David Thoreau – Holz zu hacken, Feuer zu machen, über den offenen Flammen zu kochen – und dabei natürlich auch ein paar biologisch einwandfreie Craft Beers zu köpfen.