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Marilyn Forever: Ein Skandalfoto wird versteigert

Marilyn Forever: Ein Skandalfoto wird versteigert

Gemessen an heutigen Maßstäben war das damals eher ein Skandälchen. Marilyn Monroe war 1949 knapp bei Kasse und posierte nackt für einen Kalender. Jetzt wird der Originalabzug, der einst für Wirbel sorgte, versteigert.

Man schrieb das Jahr 1952 und die junge Marilyn war ein aufgehender Stern in Hollywood. Dann wurde bekannt, dass die junge Schauspielerin drei Jahre vorher für einen Kalender nackt posiert hatte. Sie war knapp bei Kasse gewesen. Ihre Studiobosse bei der 20th Century fürchteten um das Image der betörenden Blondine und bestritten alles.

Das Problem war nur, dass man das Resultat des Shootings in jeder Tankstelle der USA bewundern konnte: die kniende, kurvige Diva vor einem Hintergrund aus tiefroten Samt war keine andere als das Hollywood-Idol, dessen stockende Karriere sie zwang, für Tom Kelley die Hüllen fallen zu lassen. Für die Gage von 50 Dollar wollte sie ihr gepfändetes Auto auslösen.

Der Kalender mit den Aufnahmen verkaufte sich atemberaubende acht Millionen Mal. Er wurde erst nach Marilyn Monroes Auftritten in den Filmen "The Asphalt Jungle" und "All About Eve" (beide 1950) und ihrer Celebrity-Hochzeit mit dem Baseballstar Joe DiMaggio veröffentlicht.

"Ich war pleite und brauchte das Geld", erzählte sie damals der Reporterin Aline Mosby. "Warum abstreiten? Den Kalender bekommt man überall. Außerdem schäme ich mich nicht, ich habe nichts Schlimmes gemacht." Tatsächlich brachte ihr diese entwaffnende Ehrlichkeit noch mehr Ruhm. Anfang 1954 zahlte Hugh Hefner sogar 500 Dollar, um die Rechte an der sogenannten "Golden Dreams"-Photographie zu erwerben - als "Sweetheart of the Month" zierte die Monroe die erste Ausgabe des Playboy. Das Ur-Playmate sozusagen.

Jetzt werden die ursprüngliche Kodachrome-Photographie sowie die 21-, 16- und 33-Zoll Farbauszüge von der Messenger Art Collection angeboten. Diese Sammlung wurde 2010 von dem Kunstsammler und Geschäftsmann Albert Babbitt aus Las Vegas gekauft. Vorher hatte er die Rechte von einer Firma in Minneapolis erworben, die wiederum 1988 die Firma übernahm, welche den Kalender seinerzeit hergestellt hatte.

Im Dezember 2010 hatte das Auktionshaus Christie´s sechs digitale Abzüge von dem Kelley-Shooting, die aus dem Playboy-Archiv stammten, für rund 11.000 Euro versteigert. Aber die Aufnahmen aus der Messenger Collection gelten als wesentlich wertvoller, nicht zuletzt wegen des Kodachrome-Photos und den einzigartigen Farbauszügen, welche die Grundlage für Abzüge in Top-Qualität bilden.

 


Fotos: Courtesy of the Messenger Art Collection

Messenger Art Collection: www.messengerartcollection.com