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Spielen Sie Räuber und Carabinieri mit diesem Alfa Romeo Giulia

Spielen Sie Räuber und Carabinieri mit diesem Alfa Romeo Giulia

Ärgern Sie sich bei historischen Rallyes stets über Raser, Drängler und ähnliche Schlitzohren? Dann haben wir genau den richtigen Klassiker für Sie: Mit diesem Alfa Romeo Giulia Super sorgten bereits in den 1970er Jahren die Carabinieri für Recht und Ordnung auf Italiens Straßen.

Wer erinnert sich nicht an die Verfolgungsjagden aus dem Kultfilm "The Italian Job"? Die Alfa Romeo der italienischen Carabinieri hatten gegen die goldbeladenen Mini von Oberganove Charlie Croker keine Chance! Mit diesem Alfa Romeo Giulia Super von 1971, den RM Auctions am 4. Februar 2015 in Paris versteigert, kommt nun die Gelegenheit für eine Revanche: Wenn Sie bei der nächsten Klassiker-Rallye wieder von einem unverschämten Mini-Piloten ausgebremst werden, schalten Sie einfach Blaulicht und Sirene an und zeigen Sie dem Rüpel, warum man sich nicht mit der italienischen Ordnungsmacht anlegen sollte. 

Eine perfekte Fälschung

Die Beziehung zwischen den Carabinieri und Alfa Romeo reicht zurück bis in die 1950er Jahre, als der Geländewagen Matta die Karabinierstruppe mit seiner Geländegängigkeit für sich überzeugte. Es folgten Giulia und Alfasud, 33er und 159. Bis heute finden sich in den Einsatzkräften der Militärpolizei jede Menge Alfa Romeo. 

Der Alfa Romeo Giulia 1300 Super, der nun versteigert werden soll, wäre in den 1970er Jahren übrigens selbst ein Fall für die Polizei gewesen: Denn bei dem Streifenwagen handelt es sich nicht um ein Original, sondern eine täuschend echte Kopie. Die „Fälscher“ haben dabei keine Mühen und Kosten gescheut und dem Alfa eine komplette Carabinieri-Ausstattung verliehen: Blaulicht, Sirene, Suchscheinwerfer, Schriftzüge – ja sogar echte Polizei-Kennzeichen kommen zum Einsatz. Für den richtigen Drive bei der Ganovenjagd sorgt ein 89 PS starker Motor mit zwei Nockenwellen und Weber-Vergasern, dank dem sich der gerade einmal 1.000 Kilo schwere Alfa auch von sportlicheren Fluchtwagen nicht abschütteln ließ. Die kompakten Dimensionen waren derweil bei Verfolgungsjagden durch schmale Gassen hilfreich und der vergleichsweise große Komfort des Innenraums soll selbst frisch gestellten Verbrechern auf dem Weg zum Gericht ein Lächeln auf’s Gesicht gezaubert haben. 

Kühle Köpfe für heiße Verfolgungsjagden

Doch damit nicht genug: Im Vergleich zu den olivgrünen Vehikeln der Polizia war die „Gazella“ – wie der Einsatzwagen der Carabinieri in Italien ehrfürchtig genannt wurde – mit ihrer dunkelblauen und weißen „Lackierung“  ein durchaus eleganter Anblick. Das weiße Dach hatte jedoch auch praktische Gründe: Aus dem Hubschrauber heraus konnten die „Good Guys“ bei Verfolgungsjagden schneller identifiziert werden, während die Insassen in ihren Uniformen nicht so sehr unter südländischen Sonne litten. Klimaanlagen waren zu dieser Zeit in Europa schließlich nur den teuersten aller Luxusautomobile vorbehalten. 

Eine Bank muss man übrigens nicht überfallen, um in den Besitz des Streifenwagens zu gelangen: RM Auctions schätzt den Alfa auf 15.000 bis 20.000 Euro. 

Fotos: Piotr Degler ©2015 Courtesy of RM Auctions