Nicht weniger als das Maximum in jeder Beziehung war die Devise bei der Entwicklung des Lamborghini Diablo. Der Nachfolger des legendären 70er-Jahre-Straßenfegers Countach sollte größer, komfortabler und vor allem deutlich schneller werden. So schnell, dass es dem Besitzer gelingen sollte, zur Not auch dem Teufel aus der Hölle zu entkommen. Die Ingenieure von Lamborghini machten sich ans Werk und entwickelten unter dem neuen Eigentümer Chrysler ein zweisitziges Sportcoupé der Luxusklasse. Der Diablo wurde mit komplett neuer Technik ausgerüstet und glänzte mit einem aufwändigen Materialmix im Karosseriebau, der in dieser Form nur in extremer Kleinserie zu realisieren war.
Angetrieben wurde der teuflische Italiener wie sein Vorgänger von einem üppig dimensionierten Zwölfzylinder. Dieser erfuhr eine Hubraumerweiterung auf 5,7 Liter, erhielt eine hauseigene Einspritzung und fand seinen Platz, wie schon im Countach, im Heck des Boliden. Die Kraft gelangte zunächst via manueller Fünfgangbox auf die Hinterräder, erst später setzte Lamborghini auf den permananeten Allradantrieb mit dem Namenszusatz „VT“(für Visco Traction), über den auch unser Fotofahrzeug aus dem Jahrgang 1999 verfügt.
Zwar reizt bereits die geschlossene Version des Diablo zu einem Ausflug in seine Entstehungsregion der Emilia-Romagna, doch richtig Freude kommt erst mit der hier angebotenen und sehr seltenen Roadster-Version auf. Die Bezeichnung ist dabei ein wenig irreführend, bietet der Lamborghini doch nur die Möglichkeit, den Deckel über den Passagieren auf die Motorklappe zu schnallen, was zwar unglücklich ausschaut, den Einstieg in den Diablo aber ebenso verbessert, wie das in geschlossenem Zustand etwas gewöhnungsbedürftige Klima.
Damit man sich voll und ganz auf die Fahrt konzentrieren kann, bietet die hier gezeigte, lediglich zwölf Mal gebaute Sonderedition „Alpine“ ein Navigationssystem sowie eine Hochleistungs-Stereoanlage. Ob es ihr allerdings gelingt, den Sound des in dieser Version immerhin 530 PS starken Zwölfzylinders zu übertönen, müssten Sie selbst ausprobieren. Doch Vorsicht, der Teufel will vor dieser Übung erst einmal eingefahren werden, denn der in „Blu Chiaro“ gehaltene Roadster ist mit 4.300 Kilometern Laufleistung noch nicht einmal eingefahren und braucht vor der ersten Berührung mit dem Begrenzer erst einmal ein paar aufwärmende Runden. Aber das sollte vermutlich das kleinste Problem sein.
Weiterführende Links Der hier gezeigte Lamborghini Diablo VT Roadster steht beim Händler Beverly Hills Car Club zum Verkauf. Das gesamte Angebot des Händlers finden Sie im Classic Driver Marktplatz. |
Fotos: Beverly Hills Car Club