Ein Hattrick
Eine Portion Patina lässt doch das Herz höher schlagen, oder? Und davon haben diese drei Automobile eine großzügige Menge zu bieten. Die letzten 40 Jahren waren sie in einem unscheinbaren Industriegebäude mitten auf Long Island vor den Toren New Yorks geparkt. Doch trotz Staubschichten, platten Reifen, Korrosionsschäden, kaputten Scheinwerfern und verfallenen Interieurs erkennt man immer noch die Ikonen, die der Zeit preisgegeben waren. Als Andrew Mastin und Adolfo Massari, die Gründer von LBI Limited, die Schiebetüren der Garage beiseite schoben und einen ersten Blick auf diese Schätze warfen, waren sie einfach sprachlos.
Gold aus der Garage
Der erste Schatzfund ist ein Packard mit Karosserie der Silver-Knightstown Company von 1937, der möglicherweise als Bestattungswagen oder Ambulanz oder sogar in beiden Funktionen eingesetzt worden war. Das zweite Auto ist ein Rolls-Royce von Franay, ebenfalls Baujahr 1937. Ursprünglich wurde er an den britischen Parlamentarier und Gesellschaftslöwen Sir Philip Sassoon ausgeliefert. Es stellte sich bei den Recherchen auch heraus, dass dieses Auto auch auf dem Stand von Rolls-Royce beim Pariser Autosalon von 1937 ausgestellt worden war. Der dritte im Bunde und zugleich der vermutlich wertvollste ist ein Cabriolet von Delahaye. Es war zunächst angenommen worden, dass es sich hier um ein sehr seltenes Vorkriegsmodell handeln könnte. Nun ist klar, dass es aus dem Jahr 1947 stammt und als Einzelanfertigung eine 135M-Karosserie von Vesters & Neirinck besitzt. Es wurde nicht nur auf dem Brüsseler Autosalon 1948 präsentiert, sondern wurde auch zum Best of Show beim Concours d`Elegance im französischen Vichy im selben Jahr gekürt. Ein Scheunenfund ist schon ein Glücksfall, aber gleich drei auf einen Schlag grenzt bereits an ein Mirakel. Glückwunsch, LBI Limited!
Fotos: LBI Limited