Niemals zuvor war ein solch massives Silberpfeil-Starterfeld auf einem Schlag zu sehen. In Goodwood feiern Audi und Mercedes-Benz die goldende - oder passender silberne Ära - ihrer Motorsportgeschichte. Kein anderer Ort hätte besser gepasst für diese Wiedervereinigung, als das Goodwood Revival Festival in West Sussex.
Dabei haben sich die historischen Rennabteilungen beider Marken unheimlich Mühe bei der zeitgemäßen Präsentation ihrer Teams, Wagen und des Fahrerlagers gegeben. Über dem hölzernen Fahrerlager prangt die zeitgenössische Werbung für ein zuverlässiges Motoröl und die Mechaniker sind in der Mode der 1930er-Jahre gekleidet. Alles wirkt so authentisch, dass man erwartet das Bernd Rosemeyer oder Rudolf Carraciola jederzeit um die Ecke kommen könnten.
Welche Anziehungskraft die silbernen Rennwagen auf Besucher ausüben, zeigen die großen Menschentrauben, die sich um jede der Boxen bilden, sobald die Mechaniker mit den aufwändigen Startvorbereitungen beginnen. Um einen Silberpfeil - ganz gleich ob 16- oder 8-Zylinder - an den Start zu bringen bedarf es viel Zeit und Geduld. Zwei Stunden vor dem Start müssen Zündkerzen und Öle der Hochleistungsmotoren sanft auf Temperatur gebracht werden.
Wer einmal das Anlassen des 16-Zylinder-Mittelmotors des Auto Union Typ C erlebt hat, weiß welch ohrenbetäubenden Lärm der 750-Kilo-Renner verursacht. Auch wenn die Rennwagen lediglich zu Demonstrationsläufen in Goodwood starten und dementsprechend gemäßigt bewegt werden, ist das Bild der silbernen Rennwagen auf der Rennstrecke einfach fantastisch. Bewegt werden die Silberpfeile von den Rennlegenden Jacky Ickx und Jochen Mass, neben dem autobegeisterten Pink-Floyd-Drummer Nick Mason.
Dieses besondere Starterfeld hier in Goodwood zu sehen ist ein einmaliges Erlebnis und wird so schnell nicht wieder zustande kommen.
Fotos: Roger Dixon / Classic Driver / Benjamin Knapp Voith