Blauer Porsche-Himmel
Wir starten die Marktfunde dieser Woche mit dem wohl puristischsten Porsche 911 ever –dem 1973 vorgestellten 911 2.7 RS in seiner für Motorsporteinsätze gedachten Leichtbau-Version M471. Ohne den 2.7 RS hätte es keinen RSR und wohl auch keinen GT3 RS gegeben. Der „Bürzel”-Elfer basierte auf dem 911 S 2.4, war jedoch mit einer ganzen Reihe von Upgrades gesegnet. Das Ergebnis war – und ist bis heute – einfach nur spektakulär.
Dieses glorreiche Exemplar in Gulf Blue (Code 328) mit Chassisnummer 0810 wurde 1973 an den deutschen Rallyemeister Heinz-Walter Schewe ausgeliefert. Er gewann mit ihm 1976 die deutsche Rallyemeisterschaft und behielt den heute in England zugelassenen Porsche bis 2013. Suchen Sie nach der Benchmark für einen konsequent auf Performance getrimmten Klassiker, dürfte der 911 2.7 RS das einzige Modell sein, dass sie jemals ausprobieren möchten.
Kleines Auto, breites Lächeln
Angenommen, Sie sind auf der Suche nach einem rassigen Hatch, der alle Blicke auf sich zieht, aber auf kurvigen Strecken nicht aus der Ruhe zu bringen ist. Die Auswahl ist groß, aber nur wenige können sich gegen einen MINI John Cooper Works GP behaupten. Dieser weltweit in nur 2000 Exemplaren aufgelegte Kraftzwerg der Baureihe R56 Baujahr 2013 wurde neu in Deutschland zugelassen und machte da weiter, wo der Vorgänger der ersten MINI Generation von BMW aufgehört hatte. Er musste in ziemlich große Fußstapfen treten, und nachdem MINI das Kompressorgeheul des 1,6 Liters durch einen unverändert 218 PS starken Motor mit Turboaufladung ersetzt hatte, stiegen die Kritiker auf die Barrikaden. Zum Glück verstummten sie schlagartig, nachdem sie hinter dem Steuer Platz genommen hatten.
Was einen MINI so angenehm zu fahren macht, ist seine unverfälschte Bereitschaft, auf der richtigen Straße die volle Leistung zu erbringen. Kurz gesagt: sein Go-Kart-artiges Handling. Zugleich ist der JC Works auch ein echter Hingucker. Unser Modell glänzt in der Farbe Circuit Grey Metallic mit leuchtend roten Akzenten im gesamten Innenraum, wo das Thema Rennsport über hüftbetonte Recaros und viel Alcantara stark betont wird.
Kalifornischer Traum
Wir können mit Sicherheit sagen, dass wir einen solchen Jaguar XK120 noch nie gesehen haben. Er wurde 1953 neu nach Kalifornien ausgeliefert und erhielt 1961 Frontscheinwerfer im Stil eines Porsche Speedster und eine Motorhaube mit Lamellen, was dem ohnehin schon atemberaubenden Design einen wirklich einzigartigen Look verlieh.
Laut Jaguar Heritage Zertifikat war der herrlich patinierte „Jag“ ursprünglich in „Battleship Grey“ lackiert, ergänzt um ein rubinrotes Leder-Interieur und ein schwarzes Softtop. Der zuletzt in Monaco beheimatete „Jag“ wurde ausgiebig bei zeitgenössischen Rennen in den USA eingesetzt und vermittelt wie jeder XK120 schon im Stand das Gefühl, auf dem Sprung zu sein. Selbst zwischen von am Casinoplatz parkenden modernen Supersportwagen. Der Käufer steht nun vor der Wahl, entweder eine Concours-Restaurierung vornehmen zu lassen oder den Wagen so originalgetreu wie möglich zu belassen. Wir lieben ihn so, wie er ist!
Golfspiel auf Top-Niveau
Wie können wir am besten an den Erfolg des VW Golf I anknüpfen? Das dachten sich wohl die irgendwann 1983 in Wolfsburg für Design, Marketing und Vertrieb zusammengekommenen Führungskräfte. „Indem wir viele ungewöhnliche Varianten auf den Markt bringen“, schlug wohl jemand über den Konferenztisch hinweg vor. Und genau das hat Volkswagen beim Golf II dann auch umgesetzt. Denn neben erneut einem GTI gab es jetzt auch den allradgetriebenen Synchro und den nur als Dreitürer lieferbaren und limitierten Rallye-Golf.
Um den Rallye Golf für Wettbewerbe nach Gruppe A homologieren zu können, baute VW ab 1989 im Werk Brüssel die von der FIA geforderten 5000 Straßen-Modelle. Die massiven Kotflügelverbreiterungen, größeren Stoßstangen und eckigen Scheinwerfer veränderten das Erscheinungsbild des Golf komplett und machten den Rallye auf der Straße sofort erkennbar. Aber nicht nur das Äußere wurde verändert. Unter der Motorhaube saß ein 1.763-ccm großer Vierzylinder, der es dank des unter anderem später auch im Corrado Coupé und anderen VW Modellen eingesetzten G-Laders auf 160 PS brachte.
Der in seiner Originalfarbe Rot lackierte VW Golf Rallye Baujahr 1992 hat knapp unter 110.000 Kilometer auf der Uhr, präsentiert sich innen wie außen in sehr gutem Zustand und kann schon jetzt als leuchtender Stern der Youngtimer-Szene gelten. Es ist höchste Zeit, in diesen seltenen Rallye zu investieren.
Kaufen Sie, ehe wir es tun
Nichts schreit mehr nach „Ich kann ins Gelände" als eine Reihe von Angebotsfotos, die diesen Toyota Landcruiser Baujahr 1983 mit voll verschränkten Achsen im schweren Gelände zeigen. Ein Fahrzeug, das die Gipfel der Welt erklommen hat und einen nüchternen Nutzfahrzeug-Charakter verströmt. Der Innenraum war dafür bekannt, nur das Wesentliche und sonst nichts enthalten zu haben. Aber man kann nicht anders, als ihn zu lieben, oder?
Dieses Exemplar mit kurzem Radstand wurde neu in Frankreich zugelassen und 2019 nach einer vollständigen Restaurierung vom jetzigen und erst vierten Besitzer erworben. Im gleichen Jahr erhielt dieser Cruiser auf der Interclassics Brüssel den Preis für das „beste restaurierte Auto”. In der Tat ist alles neu, vom (sehr seltenen) 3,5-Liter-Motor über das Schalt- und Verteilergetriebe, die Karosserie, die Hinterachse und die Bremsen bis zur Elektrik. Nun auf Concours-Niveau, kann er zu neuen Offroad-Abenteuern aufbrechen. Weiche Defender, es gibt einen neuen, kastenförmigen Abenteurer im Kiez!