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Eine Hommage an den Lamborghini GT1, die selbst den Murcielago-Designer begeistert

Eine Hommage an den Lamborghini GT1, die selbst den Murcielago-Designer begeistert

Rennwagen auf der Straße! Egal wie unpraktisch sie auf diesem artfremden Terrain sein mögen, kann man nicht anders, als sich von so einer reduzierten, zielorientierten Rennmaschine verführen zu lassen, die man auf dem ganz alltäglichen Asphalt entdeckt.

Es war im März 2015, da kaufte sich Phil Morrison, Mitbegründer der legendären britischen Tuning-Firma Driftworks, einen ziemlich müden Lamborghini Murcielago LP640 E-Gear. Phil ist dafür berühmt, dass er einfach nicht seine Finger von Autos lassen kann: Zu seinen früheren Projekten gehörten der erste britische, von einem V10 angetriebener BMW E46 M3 und ein brüllender E30 M3-Track Car mit einem über 430 PS starken S65-V8-Triebwerk und Siebengang-DC-Getriebe aus dem E92 unter der Motorhaube.

Im Jahr 2017 lief Phils Gehirn immer noch auf Hochtouren. Nachdem er sich mit der relativ kleinen Rennkarriere des Murcielago vertraut gemacht hatte, reifte die Idee zu einer Hommage, die von den Reiter Engineering R-GT GT1-Rennwagen, die in Le Mans liefen, inspiriert wurde. Das Internet kann ein wundervoller Ort sein, wo man bald neue Freunde gewinnt, die helfen, Informationen, Fotos und sogar Originalteile aufzuspüren, um dieses episches Projekt zu realisieren.

Die eigentliche Konstruktion konnte dann in 2018 in Angriff genommen werden. Zunächst wurde das E-Gear-System zugunsten eines manuellen Getriebes ausgetauscht, die Vierer-Drosselkörper wichen einer komplett unabhängigen Lösung. Phil sagt, dass er bei der Recherche der Rennwagen das Internet auf den Kopf stellte und selbst noch ergänzend seinen Beitrag dazu leistete. Aber da war ein Exemplar, das ihm nicht mehr aus den Gedanken ging: „Mein Favorit unter allen R-GT-Autos ist der noch Stallfarben freie GT1 nach Le Mans-Spezifikation in einem dunklen metallischen Grau, das 2007 bei Tests  auf dem Salzburgring gesehen wurde. Für mich einer der attraktivsten Rennwagen, die ich je gesehen habe.“

Zur Karosserie gehören tatsächlich Paneele, die von einem 2008-Le Mans-Fahrzeug stammen. Die Herausforderung bestand darin, sie in die serienmäßige Form einzupassen. Phil erinnert sich: „Da war ein enormer Fertigungsaufwand allein für Teile, die man überhaupt nicht sieht. Dann mussten wir den Bereich von der Tür bis zur Front und den Kotflügeln komplett neu gestalten. Wir verbanden den R-GT und serienmäßige LP640-Seitenverkleidungen, entwickelten unser eigenes Design, verbreiterten das Heckmodul, und noch viel, viel mehr.“

Nachdem Bilder dieses außergewöhnlichen Neubaus letzte Woche präsentiert wurden, meldete sich Luc Donckerwolke, Designer des Murcielago und der R-GT-Varianten bei Phil und beglückwünschte ihn zum erstaunlichen Resultat seines wagemutigen und verrückten Projekts.

Aber das ist bei diesem Auto tatsächlich nur der aktuelle Stand, denn im Zuge weiterer Informationen, dürfte sich auch Phils einmaliger Murcielago immer mehr entwickeln. Man kann kaum erwarten, ihn auf der Straße zu entdecken. An dieser Stelle möchte sich der Schöpfer auch bei seinem Team bei Driftworks bedanken, wie auch bei Dynotorque, TJR Bodyworx, Emerald, 3SDM und Reiter Engineering.

 

Fotos: GF Williams © 2021