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Dieser Lamborghini Countach lässt zu Weihnachten Kinderaugen glänzen

Dieser Lamborghini Countach lässt zu Weihnachten Kinderaugen glänzen

Wenn Sie in den 1980er-Jahren ein Kind waren und Ihr Vater weder Ölmagnat noch ‘Ndrangheta Clanboss, haben Sie zu Weihnachten vermutlich keinen Lamborghini im Maßstab 1:3 geschenkt bekommen. Aber manchmal bietet das Leben eine zweite Chance...

Als Erstklässler Mitte der 1980er-Jahre gab es nur eines, was ich mir noch mehr wünschte als einen echten Ferrari oder Lamborghini – und das war eine Kinderversion meiner liebsten Macchina, mit der ich meinen Schulhof-Status in zuvor unerreichbar scheinende Sphären gesteigert hätte. In einem meiner schon etwas zerknitterten Sportwagen-Magazine, die ich zwar noch nicht lesen konnte, aber wie heilige Objekte hütete, hatte ich eine Anzeige einer italienischen Firma namens Agostini Auto entdeckt: Darauf zu sehen war das Bild eines Kindes in einem ziemlich ausgebeulten Geschäftsanzug, das sich lässig gegen einen großmaßstäblichen Ferrari Testarossa mit cartoon-artigen Proportionen und der Bodenfreiheit eines Lkw lehnte. Wenn ich nicht schlafen konnte und darüber nachsann, wie sich wohl ewiges Glück anfühlen würde, stellte ich mir immer das Grinsen auf dem Gesicht des Jungen vor. Leider stimmte meine Mutter nicht in meine wohlüberlegten Pläne ein, unseren Familien-VW Käfer zu verkaufen, um mit dem Erlös meinen so dringend benötigten Grundschul-Cruiser anzuschaffen. Doch offenbar gab es andere Eltern, die sich leichter überreden ließen.

Dieses Lamborghini Countach Kinderauto im Maßstab 1:3 wurde 1985 bei Agostini gebaut und hat nichts gemein mit den unförmigen Plastik-Spielzeugautos jener Zeit. Vielmehr muss man schon zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass es sich nicht um das Original handelt. In Auftrag gegeben wurde das gute Stück von einem Ferrari- und Lamborghini-Kunden aus dem Nahen Osten, der für seine Kinder von Benzinmotoren angetriebene Nachbauten seiner eigenen Sportwagen wollte. Dieses Exemplar wurde in fast 450 Arbeitsstunden komplett von Hand gebaut. Insgesamt entstanden 20 Einheiten, die zum Stückpreis von 50.000 US-Dollar verkauft wurden. Zum Vergleich: 1985 kostete ein „echter“ Lamborghini Countach um die Dollar 120.000. Das Juniormodell mit seiner Fiberglas-Karosserie war dem Original so nah wie irgend möglich nachempfunden, mit den Scherentüren, einem Voll-Leder-Interieur und einem an ein Zweigang-Getriebe (plus Rückwärtsgang) gekoppelten 400 ccm-Viertakter von Briggs und Stratton. Dieser spezielle Junior Countach wurde in Baby Blue lackiert und gehörte zuletzt einem Autosammler in Florenz. Er wird nun auf dem Classic Driver Markt für 50.000 Euro von The Houtkamp Collection angeboten – ein stolzer Preis, gewiss. Doch nichts gegen das glückliche Grinsen auf dem Gesicht Ihres Sohnes, wenn er im nächsten Jahr während der Le Mans Classic den Motor für „Little Big Mans“, dem Rennen für sieben- bis zwölfjährige Jungen und Mädchen in ihren Mini-Replicas, startet...