Die 1994 eröffnete Sammlung geht auf den amerikanischen Zeitungsverleger Robert E. Petersen und dessen Gattin Margie zurück. Die leidenschaftlichen Autosammler hatten das 1986 von der Kaufhausgruppe Ohrbach’s aufgegebene Gebäude am westlichen Ende der Museumsmeile von LA Anfang der 90er-Jahre erworben. In nur drei Jahren machten sie daraus eines der bahnbrechendsten Automuseen der Welt. Der Bau des Architekten Welton Becket am Wiltshire Blvd. schien Petersen ideal für ein Automuseum, da die Exponate dank nahezu fensterloser Außenfassade vor ultravioletten Sonnenstrahlen geschützt waren. Nach ihrem Ableben hinterließen die Petersens eine hochqualifizierte Mannschaft von Autoexperten, die das Museum weiterführten und es als Attraktion der Westküsten-Metropole erhielten. Doch setzten die Räumlichkeiten allmählich Staub an.
Neuer Bau provoziert Verkehrsstaus
So entschieden sich der Vorstand und eine Gruppe aus solventen Förderern und Freunden des Museums zu einem radikalen Schnitt. Der neue Bau sollte mit Hilfe einer spektakulären Architektur die Besucher unmittelbar in seinen Bann ziehen und auch innen modernere Museumskonzepte umsetzen. Auf dem unveränderten Grundriss wurden die alten Flure entkernt und in offenere Galerieräume für permanent 100 Fahrzeuge verwandelt. Weitere gut 300 Modelle sind sorgfältig eingelagert und warten darauf, im Rahmen von Wechselausstellungen zum Vorschein zu kommen. Der Bau mit 9.290 m2 Ausstellungsfläche erhielt zum guten Schluss eine spektakulären, vom Architektenbüro Kohn Pedersen Fox entworfene rote Fassadenverkleidung mit einem davor aufgespannten Netzwerk aus übereinander laufenden und geschwungenen Bändern aus Edelstahl. Ein Anblick, der regelmäßig für zähflüssigen Verkehr auf dem Boulevard verantwortlich zeigt.
Wertvolles Edelmetall im Überfluss
Für den kompletten Neubau nahm der Vorstand rund 100 Millionen Dollar in die Hand. Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen: Vom ersten Moment an spürt der Besucher den „Spirit“ des New Petersen Museums. Die eleganten neuen Galerien sind nach Themen eingerichtet: Geschichte, Hot-rods, Design, Kunst, Motorsport oder „Autos von Stars“ wie der de Tomaso von Elvis. Unter unseren Favoriten ist die „Precious Metal“-Galerie – reserviert für Autos in Silber wie dem einmaligen Ferrari 625/250 TRC von 1957, der auf unserem Aufmacher-Motiv zu sehen ist. Das neue Petersen Museum hat seit dem 7. Dezember geöffnet. Es ist lehrreich und unterhaltsam, befriedigt alle Sinne und lohnt mehr als nur einen Besuch.
Fotos: Matt Stone / Petersen Automotive Museum