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Citroën DS 21 Chapron „Le Dandy“: Französische Eitelkeiten

Citroën DS 21 Chapron „Le Dandy“: Französische Eitelkeiten

Die ersten Dandys wurden während der französischen Revolution gesichtet - sie beeindruckten mit stilvoller Kleidung und raffinierten Accessoires. Kein Wunder also, dass dieser von Henri Chapron geschneiderte Citroën DS einst „Le Dandy“ getauft wurde…

Chapron hatte sich seinen erstklassigen Ruf als Karosserieschneider bereits in den 1920er erarbeitet, als er hinreißende Kleider für französische Luxusautomobile wie Talbot und Delage gestaltete. Während sich seine heimischen Rivalen einen Fauxpas erlaubten, indem sie die Monocoque-Revolution unterschätzten, schwelgte Chapron geradezu in ihr. So sollte er es sein, der einige der schönsten Spezialkarosserien für die revolutionäre Citroën DS entwarf. Das Auto war geradezu prädestiniert dafür, da sämtliche Karosserieteile keine tragende Funktion hatten. Eine der extravagantesten Varianten, die bei Henri Chapron entstanden, war der Citroën DS „Le Dandy“.

Französische Haute Couture

Zwar platzte die Citroën DS vor lauter Raffinesse aus allen Nähten – sie war technisch ihrer Zeit voraus, gleichzeitig unglaublich stilvoll – doch durch ihre Popularität verkam sie bald zum alltäglichen Anblick im Straßenbild. Chapron nahm an, dass ein maßgeschneidertes Outfit, äquivalent zu seinem individuellen Kleidungsstil, die Lösung wäre, um der DS wieder begehrenswerte Exklusivität zu verleihen. Der "Dandy" wurde zwischen 1960 und 1972 produziert, rund 50 Mal. Jedes Exemplar besaß seine eigenen Schnörkel, nach Haute-Couture-Manier.

Vier Sitze für zwei

Der hier porträtierte Citroën DS 21 Chapron „Le Dandy“ – eines von nur zwei gebauten Exemplaren im Produktionsjahr 1965 – besitzt eine höhere Dachlinie als seine Brüder und bietet daher vor allem den Insassen im Fond mehr Sitzkomfort. Durch die fehlenden Seitenscheiben und die eher geringe Beinfreiheit eignet sich Le Dandy allerdings nicht wirklich als Viersitzer. Für eine entspannte Küstenfahrt von Cannes nach Monaco reist man lieber zu zweit, am besten gemeinsam mit einer attraktiven Mademoiselle. Im Fond ist schließlich jede Menge Stauraum für unzähliges Hermès-Gepäck.

Kunst fahren

Zugegeben: Le Dandy ist weder die hübscheste DS, noch die praktischste. Und es gibt Göttinnen, die diese Bedürfnisse für weit niedrigere Preisen erfüllen. Als einer der extravagantesten und rarsten Kreationen Chaprons ist ein außergewöhnlich stilvoller Auftritt mit diesem Wagen jedoch garantiert. „Man sollte entweder ein Kunstwerk sein oder eines tragen“, sagte Oscar Wilde einmal. Wäre er nur ein Jahrhundert später geboren worden, hätte er diesen Satz vermutlich durch eine dritte Klausel erweitert.

Fotos: © Steve Hall für Classic Driver

Der 1965er Citroën DS „Le Dandy“ von Henri Chapron steht aktuell beim niederländischen Händler The Gallery Brummen zum Verkauf.

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