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Ein früher Werks-Aston und weitere Stars bei Bonhams in Goodwood

Ein früher Werks-Aston und weitere Stars bei Bonhams in Goodwood

Beim Goodwood Festival of Speed wird Bonhams rund 90 Fahrzeuge im Aufgebot haben, die im Herrenhaus von Lord March versteigert werden. Classic Driver hat schon mal den umfangreichen Katalog studiert und einige Favoriten entdeckt.

Zu den Highlights der diesjährigen Versteigerung, die am kommenden Freitag stattfinden wird, zählen eindeutig der Aston Martin Works Ulster LM19 und der Porsche RS-61 Spyder von Sir Stirling Moss, der übrigens den Organisatoren einen eigenen Katalog wert war. Wer den Aston ersteigert, hat damit ein Fahrzeug, das bei jedem Klassiker-Event willkommen wäre, denn es ist eines von vier LM19 „Team Cars” und gilt unter Kennern als der ultimative Ulster. Mit einer Rennhistorie in Le Mans, Mille Miglia, RAC Tourist Trophy und diversen Grand Prix-Rennen wurde der Aston Martin umgerechnet auf beachtliche zwei bis drei Millionen Euro taxiert.

Schwergewichte

Dagegen waren die Erfolge des Porsche zwar nicht mit den Namen großer Rennstrecken verbunden, doch mit Bob Holbert am Steuer war das Fahrzeug Anfang der sechziger Jahre sehr erfolgreich in den USA unterwegs. Aber weil dieser Porsche der letzte Rennwagen von Stirling Moss war, ehe er 2011 in den Ruhestand ging, dürfte sich Auktionator James Knight auch nicht allzu sehr anstrengen müssen, die versammelten Bieter in Richtung des unteren Schätzwerts von 2,4 Millionen Euro zu bewegen. 

Bedrohte Spezies

Kaum zu glauben, aber bei Bonhams gibt es diesmal keine besonders nennenswerten Ferraris unter den Losnummern - Sammler müssen vermutlich bis zur Auktion in Pebble Beach ausharren. Classic Driver war allerdings angetan von einem schwarzen Dino 246GT mit korrespondierenden Nummern (rund 352.000 - 422.000 Euro). Attraktiv erscheint auch der 308 GTB Vetroresina (85.000 - 113.000 Euro), der zwar die falschen Felgen hat, dafür aber als Glasfaserkonstruktion im Trend liegt.

Porsches in Perfektion

Für Richard Hamilton, den „Vater der Pop-Art” und Besitzer dieses komplett schwarzen Porsche 911 S 2.7, ist dieses Design auch ohne RS-Spezifikation perfekt. Eine Einschätzung, die sich im Schätzwert widerspiegelt: rund 340.000 - 490.000 Euro. Zu den anderen Porsches, die Classic Driver ebenfalls aufgefallen sind, gehören der 911 Carrera 3.2 von James May (39.000 - 48.000 Euro) und ein 930 3.3 Turbo im Originalzustand, der zwar zwei Vorbesitzer hatte, aber nur 13.000 Kilometer auf dem Zähler (140.000 - 183.000 Euro).

Verlockender Einstieg

Wer von den Bildern des Bugatti Meetings in der Provence (wir berichteten) begeistert war, könnte über einen Type 40 „Grand Sport”, Baujahr 1929, nachdenken, der sich als Teilnehmer der Rallye im nächsten Jahr in der Schweiz durchaus qualifizieren könnte (169.000 - 211.000 Euro). Nachdem der seltene und originale Morris Mini Minor kürzlich in den sozialen Netzwerken von Classic Driver begeisterte Zustimmung ausgelöst hat, sei er natürlich hier auch aufgeführt (85.000 - 14.000 Euro).

Der ultimative Soft-top Aston?

Obwohl Bonhams diesen V8 Vantage Volante von 1988 als „ultimativen Soft-top Aston Martin” bezeichnet, teilen wir bei Classic Driver nicht ganz diese Einschätzung. Der Volante hat aber nur 14.000 Kilometer auf dem Zähler und wird seit 2011 von Aston Martin Works gewartet.  Gekleidet in der geschmackvollen Lackierung Tungsten Silver wird das Cabrio auf zwischen 282.000 und 352.000 Euro geschätzt. Im Katalog gibt es auch noch den sehr seltenen Mercedes CLK GTR Roadster (Schätzwert 2 bis 2,5 Millionen Euro) sowie einen gut gepflegten Audi Quattro Sport (282.000 bis 352.000 Euro) und ein ehemaliges Autodelta-Exemplar (ohne korrespondierende Nummern) eines Alfa Romeo 2000 GTAm, für das zwischen 310.000 und 423.000 Euro aufgerufen werden sollen.

Element of crime

Und dann gibt es noch vier Ferraris und einen Rolls-Royce, die mit dem Gesetzt in Konflikt gerieten. Einst konfisziert von den Behörden, werden sie nun unter dem britischen Gesetz zu Erträgen aus Straftaten verkauft. Besonders interessant ist der c.2004 Enzo (845.000 - 1.200.000 Euro), dessen Provenienz aufgrund eines dubiosen Vorbesitzers etwas nebulös ist,  der aber nur gerade einmal 2.000 Kilometer bewegt wurde. Außerdem wurde er vor kurzem gewartet. Ein unwiderstehliches Angebot?

Photos: Bonhams

Die Bonhams-Auktion anläßlich des Goodwood Festival of Speed findet an diesem Freitag beim Goodwood Festival of Speed nahe Chichester statt. Sie finden den kompletten Katalog im Classic Driver Market.