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Rennlegenden verraten ihre Racing-Dreamteams - beim Goodwood Revival 2014

Rennlegenden verraten ihre Racing-Dreamteams - beim Goodwood Revival 2014

Es ging heiß her beim fünften Credit Suisse Historic Racing Forum im Rahmen des Goodwood Revival. So heiß, dass sich die Gesprächspartner sogar über den Lärm eines startenden BRM-Sechzehnzylinders im Hintergrund ärgerten.

„Wahrscheinlich der schlechteste Wagen, in dem ich je gefahren bin“, erinnerte sich Sir Stirling Moss mit unbeeindrucktem Gesichtsausdruck und brachte das Publikum im frisch restaurierten Credit Suisse Race Control Building von Goodwood ein weiteres Mal zum Lachen. Zum fünften Mal hatten sich die Rennlegenden zum freien Gedankenaustausch zusammengefunden – in diesem Jahr waren es zunächst Sir Stirling Moss, Alain de Cadenet, Jochen Mass und Derek Bell, bis Moderator Henry Hope-Frost kurzerhand auch den aktuellen F1-Piloten Max Chilton ins Podium ludt. Eine gute Idee, denn mit dem Briten wurde das Podium um einen deutlich jüngeren Standpunkt erweitert.  

Ladies first

Entsprechend dem Titel der Veranstaltung – „Dream Teams“ – sollten die Gäste zunächst ihre liebsten Fahrer, Teams und Rennserien nennen. Alain de Cadenets sorgte für einige Heiterkeit, als er zwei Damen als favorisiertes Renn-Duo nannte: Desiré Wilson and Janet Guthrie. Vor allem Derek Bell schien von der Auswahl sehr überrascht: „Ich hatte sie einmal in Watkins Glen im Auto...“, erklärte die Rennlegende zum großen Amusement des Publikums und fügte dann schnell hinzu: „Es tut mir wirklich leid, Alain, aber sie war so langsam, dass ich es kaum fassen konnte. Da wünscht man sich, auf der Rennstrecke nur noch von Frauen umgeben zu sein.“ 

Sir Stirlings erste – und letzte Wahl

Eine weitere Überraschung war Sir Stirlings Wahl von Tony Brooks als seinen bevorzugten Co-Pilot – denn hätte nicht alle Welt den großen Juan Manuel Fangio zu Moss ins Cockpit gesetzt? „Fangio war der größte Formel-1-Fahrer aller Zeiten“, erklärte Sir Stirling. „Er hatte kein Problem damit, wenn ich ihm am Heck klebte, und ich habe höllisch viel von ihm gelernt. Dennoch würde ich Tony vorziehen, denn er war in mehr unterschiedlichen Rennserien aktiv.“ Deutlich machte er jedoch auch, welche Rennen man nicht unter seinen Favoriten finden würde. „Die 24 Stunden von Le Mans habe ich nie gemocht – die waren unausstehlich!“ Darauf Gelächter von Bell und Hope-Frost: „Na, das würdest Du wohl nicht sagen, wenn Du es einmal gewonnen hättest!“

Und so ging es weiter: Mit zahlreichen lustigen und markigen Anekdoten, subtilen Seitenhieben und bisher unbekannten Geschichten, die in den 45 Minuten ans Licht der Öffentlichkeit kamen – und die man wahrscheinlich nie gehört hätte, wenn Credit Suisse sich nicht dem historischen Rennsport verschrieben und dieses Forum ins Leben gerufen hätte. 

Eine Tonaufnahme der gesamten Diskussionsrunde hören Sie hier.

Photos: Rémi Dargegen for Classic Driver © 2014

Classic Driver berichtet umfassend vom Goodwood Revival 2014 – und wird dabei von Credit Suisse freundlich unterstützt. Die neuesten Artikel aus Goodwood finden Sie hier im Überblick.