Der zweite Tag unserer Tour zur beliebten Britischen Riviera an der Küste von Devonshire begann in Alexandra Park, hoch über der historischen Bäderstadt Bath gelegen. Vom Start weg hatte unser grandioser Aston Martin seine liebe Mühe, das Rampenlicht auf sich zu ziehen: zu schön war der spektakuläre Ausblick vor unseren Augen. Die ausgedehnte Stadt, die fast ausschließlich aus dem sandfarbenen „Bath Stone” errichtet worden war, sieht von hier oben aus, als wäre sie in ein Nest blühender Wälder gebettet.
Wir zündeten den DB11 und lenkten seine Nase Richtung Stadtzentrum. Bath sollte am besten zu Fuß erkunden, weswegen wir das Coupé parkten und einem Sonnenbad überließen. Von den exzentrischen kleinen Shops und Ständen, mit einem Angebot an Dingen, von denen man vorher gar nicht ahnte, dass man sie braucht bis zur atemberaubend antiken römischen Architektur, die einen umfängt, erweist sich Bath als quicklebendig. Selbstverständlich mussten wir auch The Roman Baths besuchen, ein wunderbar erhaltener öffentlicher römischer Bäderkomplex aus der Zeit um 60 - 70 n. Chr.
Jetzt ist aber auch wieder Schluss mit den Sehenswürdigkeiten – wir wollen nämlich rechtzeitig an der Britischen Riviera ankommen, um die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen. Also hinein in den Aston und ab Richtung Süden. Man muss eigentlich nicht betonen, dass dieser Grand Tourer jetzt sein Potenzial ausspielen konnte: Luxus und Leistung lassen lange Strecken zu einem angenehmen Sprung werden.
Die Nacht sollten wir in Orestone Manor verbringen, einem Herrenhaus im georgianischen Stil des 18. Jahrhunderts gleich beim winzigen Küstendorf Maidencombe und einen Katzensprung von Paignton entfernt. Das traditionsreiche Anwesen gehörte einst dem Genremaler John Callcot Horsley, der heute nicht vergessen ist, denn von ihm stammte die allererste Weihnachtskarte.
Nach einem erfrischenden Nachmittagskaffee auf der Terrasse, die Gästen einen verführerischen Blick auf die durch die Bäume blitzende See bietet, konnten wir nicht länger widerstehen. Wir fuhren an die Pier von Paignton und versuchten unser Spielerglück in der lauten und neonerleuchteten Arkade – ein traditionelles Vergnügen britischer Seebäder. Wir vergessen lieber, dass sich die Seitenablagen der DB11-Türen nicht mit einem riesigen Münzenschatz wölbten. Also zurück nach Orestone Manor.
Fotos: Robert Cooper für Classic Driver © 2018